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Klaus Suwelack
im Interview

Wer sind Sie und wie beschreiben Sie Ihren Drive im Bereich digitaler Medizin, Ihre Rolle?

Ich würde mich als „Digital Enthusiast“ beschreiben, der davon überzeugt ist, dass die Digitalisierung in der Medizin einen großen Nutzen für Patienten, Ärzte, Kliniken und das gesamte Gesundheitssystem bringen wird. Die Digitalisierung demokratisiert die Medizin, macht sie transparenter, nachvollziehbarer und (kein Widerspruch!) menschlicher, weil sie mehr Menschen einen niederschwelligen Zugang zu besserer Versorgung  ermöglicht. Durch die Konvergenz verschiedener Disziplinen wie Biotechnologie, Genomik und künstlicher Intelligenz entsteht in den nächsten Jahren eine neue Medizin, die für jeden Einzelnen die Chance auf mehr Gesundheit bietet.

Was ist Ihr Alleinstellungsmerkmal? Was exakt findet in Ihrem Alltag schon alles digital statt? Wo schafft die Digitalisierung damit einen Mehrwert?

Im Bereich Digitalisierung verläuft die Entwicklung so rasant, dass es schwer ist, ein „Alleinstellungsmerkmal“ zu besetzen und zu halten. Grundsätzlich versuchen wir die Stakeholder-Interaktion wo sinnvoll und möglich digital zu gestalten. Es wird allerdings weiterhin wichtig sein, auch ganz analog auf der menschlichen Ebene zu interagieren. Hier die richtige Mischung zu finden, wird in der Zukunft vielleicht auch ein Erfolgsfaktor sein. Ein entscheidender Punkt ist dabei, dass digitale Instrumente am Nutzen orientiert eingesetzt werden – und nicht nur, weil die Technologie vorhanden ist. 

Wo sehen Sie die größten Chancen und das größte Potenzial in der Digitalisierung der Gesundheit? Wieso?

Das größte Potential sehe ich in der Zugänglichkeit von Daten, die zum Wohle der Patienten eingesetzt werden können. Krankheiten aus den Daten früher – vielleicht sogar bevor sie ausbrechen – zu erkennen wird nicht nur das Leben verlängern und die Lebensqualität verbessern können, sondern auch die die Effizienz der Gesundheitsversorgung deutlich steigern können.

Wo konkret sehen Sie das größte Marktpotenzial in der digitalen Gesundheit in den kommenden Jahren und wieso?

Das größte Marktpotential sehe ich bei digitalen Lösungen, die helfen, chronische Erkrankungen besser zu behandeln (z.B. DTx). Aufgrund der Demographie wird die Gruppe der chronisch Kranken zunehmen und bisher schwer behandelbare Erkrankungen (z.B. onkologische Erkrankungen) werden zu chronischen Erkrankungen. Ein zweiter interessanter Bereich sind Lösungen, die ein gesundheitsbewusstes Verhalten fördern und damit zur Verringerung von Krankheiten beitragen.

Was ist Ihr konkreter Ratschlag an Gründer und Investoren im Bereich digital health? 

Sich am Bedarf (z.B. Patient Need, Medical Need) zu orientieren und das Umfeld (was gibt es schon?) genau zu studieren. Sich nicht dazu verleiten lassen, eine Lösung zu entwickeln, zu der es (noch) kein Problem gibt. 

Welche drei Events sind absolute MUSTs im Bereich Digital Health, würden Sie also dringend empfehlen? 

DEMEA, Frontiers Health, HIMSS Digital Conference, MEDICA

Empfohlene Webpages / Foren / Plattformen / Meetups / Newsletter?

Digital Health News, Handelsblatt HEALTH, diverse LinkedIn Gruppen, hih des BMG, The New Health Care Puzzle

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MediRocket
im Interview

Was macht Euer Unternehmen ganz konkret und wie beschreibt Ihr Eure Rolle im Bereich digitalerMedizin?

Wir digitalisieren das Recruiting in hochspezialisierten Fachbranchen. Mit TalentRocket – Deutschlands führender Karriereplattform für Jurist*innen – haben wir die Personalfindung im juristischen Markt bereits seit vielen Jahren deutlich effizienter gemacht und uns so im Laufe der Zeit als Marktführer etabliert. Unser Konzept bringen wir mit MediRocket jetzt in den Gesundheitssektor und bieten nun eine entsprechende Plattform für Pflegefachkräfte an.

Konkret arbeiten wir also mit Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen zusammen und unterstützen diese bei der digitalen Arbeitgebermarkenbildung sowie bei der Personalsuche. Pflegefachkräfte wiederum können sich auf MediRocket umfassend zu den Karrierechancen in Gesundheitseinrichtungen informieren und finden über unsere Plattform mit Arbeitgebern zusammen.

Mit unserem Angebot wollen wir einen Beitrag dazu leisten, dem Pflegefachkräftemangel in Deutschland den Kampf anzusagen. Neben dringend erforderlichen politischen Lösungen im Gesundheitssektor sind wir von MediRocket nämlich überzeugt, dass es vor allem eines benötigt: Eine Vergleichbarkeit von Berufschancen in medizinischen Einrichtungen und die Möglichkeit für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen, sich als attraktive Arbeitgeber zu präsentieren. Diese Möglichkeit schaffen wir mit unserer Plattform.

Was ist Euer Alleinstellungsmerkmal? Was exakt findet in Ihrem Alltag schon alles digital statt? Wo schafft die Digitalisierung damit einen Mehrwert?

Unser großes Ziel ist es, mit unserem Angebot die Zeitarbeit in der Pflege abzuschaffen. Während vom Personalleasing nämlich vor allem die Personaldienstleister profitieren, leiden sowohl Pflegefachkräfte als auch Gesundheitseinrichtungen häufig unter diesem Modell. Für die Solidargemeinschaft bringt Zeitarbeit schlicht keine Vorteile – mehr noch: Sie verstärkt den Fachkräftemangel im Pflegebereich künstlich.

Mit unserer offene Karriereplattform verfolgen wir das Ziel eines langfristigen Anstellungsverhältnisses von Pflegefachkräften. Das tun wir vor allem durch den Fokus auf eine langfristig angelegte Arbeitgebermarkenbildung der Einrichtungen. Während unsere Mitbewerber also hauptsächlich als Job-Dienstleister fungieren, vereinen wir Employer Branding und Recruiting auf einzigartige Weise in der jeweiligen Zielgruppe und wollen unsere Partner dabei unterstützen, langfristig die passenden Mitarbeiter*innen zu finden.

Davon profitieren neben Arbeitgebern und Arbeitnehmer*innen nicht zuletzt die

Patient*innen, die einen Nutzen aus der gestiegenen Versorgungsqualität in stabilen Teams ziehen.

Wo seht Ihr als Unternehmen die größten Chancen und das größte Potenzial in der Digitalisierung der Gesundheit? Wieso?

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens findet ja auf ganz vielen unterschiedlichen Ebenen statt: Von Gesundheitsapps über das Voranbringen der Telemedizin bis hin zu digitalen Diagnostik- und Behandlungsmöglichkeiten. Jeder einzelne Aspekt bringt ganz unterschiedliche Chancen mit sich, die im Grunde alle auf eines hinauslaufen: Effizienzsteigerung und Ressourcenersparnis.

Wir von MediRocket befassen uns ja vor allem mit einem Aspekt der Digitalisierung des Gesundheitswesens. In dem wir mit unserer fundierten Expertise im Bereich des datenbasierten Recruitings die Personalsuche digitalisieren, wollen wir Personaler*innen dabei unterstützen, mehr Ressourcen in die tatsächliche Personalarbeit zu stecken.

Welche Erwartungen habt Ihr an die Deutschen Regulationsbehörden und die Politik?

Gerade in den vergangenen Monaten haben wir hierzulande ja deutlich vor Augen gehalten bekommen, dass die Bedeutung der Care-Berufe in der Vergangenheit gnadenlos unterschätzt wurde. Laut den Ergebnissen einer 2019 durchgeführten Umfrage des Zentrums für Qualität in der Pflege haben fast 80% der Pfleger*innen das Gefühl, dass ihre Arbeit als Pflegekraft keine oder nicht ausreichend öffentliche Anerkennung erhält. Anstelle von Karrierechancen erwarten Auszubildende in der Pflege Wochenend- und Schichtdienste. Während der Anfangszeit der Corona-Krise gab es dann plötzlich Applaus und Boni für Beschäftigte in der Pflege. Doch wirklich geändert hat sich für die Held*innen der Corona-Pandemie bislang nicht viel.

Unsere Erwartungen an die Politik sind natürlich das, was nun teilweise durch Ansätze wie das Pflegestärkungsgesetz bereits voll im Bewusstsein der Bevölkerung angekommen ist: Die Pflege muss zukunftsfähiger gemacht werden! Bessere Bezahlung für Pflegefachkräfte, eine dauerhafte Aufwertung des Berufsstandes, sowie eine politische Beteiligung und Mitsprache sind erste Ansatzpunkte. Digitale Anwendungen, wie unsere Plattform MediRocket, können natürlich optimal als Ergänzung beziehungsweise als Konsequenz eines politisch-gesellschaftlichen Wandels dienen.

Was ist derzeit der limitierende Faktor für Euer Wachstum?

Die derzeitige Corona-Situation hat die Personalverantwortlichen in Krankenhäusern vor enorme Herausforderungen gestellt. In kürzester Zeit mussten Personalkonzepte erstellt werden, um auf die Krisensituation zu reagieren. Der größte limitierende Faktor für unser Wachstum war in den vergangenen Monaten schlicht die reduzierte Kapazität von

medizinischen Einrichtungen, langfristig zu planen und damit auch langfristige Konzepte in der Arbeitgebermarkenbildung zu verfolgen.

Seitdem sich aber der Ausnahmezustand wieder ein wenig beruhigt hat, haben auch Personalverantwortliche in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen wieder ein offenes Ohr für unser Projekt. Mehr noch: Viele haben durch die Entwicklungen ja erst gemerkt, wie unabdingbar es ist, langfristig das passende Personal an Bord zu haben.

Was wünscht Ihr Euch? Was sucht Ihr? (ç hier kann stehen: Finanzierung, Menschen, Unterstützung bei XYZ…..)

Besonders wichtig ist es uns, in den nächsten Jahren und Monaten Kontakte zu großen Krankenhausketten auf- und auszubauen. Mit der Helios-Kliniken-Gruppe haben wir bereits einen wichtigen Partner an Bord. Wir wünschen uns, dass die großen Akteure des Gesundheitswesens die Relevanz unserer Mission erkennen und uns ihr Vertrauen entgegenbringen, sie bei der Personalsuche zu unterstützen.

Wo seht Ihr Euer Unternehmen konkret in 20 Jahren?

Selbstverständlich wollen wir – wie wir das ja auch bereits im juristischen Bereich in den vergangenen Jahren geschafft haben – zur marktführenden Karriereplattform im Gesundheitswesen werden. Die ersten namhaften Gesundheitseinrichtungen sind bereits auf unserer Plattform online: Neben dem Deutschen Herzzentrum München, der Theodor Fliedner Stiftung und der Artemed Gruppe arbeiten wir unter anderem mit den Helios Kliniken Berlin-Buch und Emil von Behring zusammen. In den nächsten Monaten und Jahren gilt es, einen Großteil der Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen in Deutschland von unserem Konzept zu überzeugen und gemeinsam mit unseren Partnern zu neuen Ufern in der Personalarbeit aufzubrechen.

Außerdem arbeiten wir als Pendant zu MediRocket – das sich ausschließlich auf Pflegefachkräfte konzentriert – derzeit an einer entsprechenden Plattform für Ärzt*innen, um den Gesundheitsbereich in seiner Gänze abdecken zu können. Parallel zu den derzeitigen politischen Entwicklungen in Richtung Gesundheitsreform, sind wir überzeugt davon, dass unser Unternehmen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten zum schlagkräftigsten Instrument der Personalarbeit im deutschen Gesundheitswesen wird.

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Alexander Wahl
im Interview

Wer sind Sie und wie beschreiben Sie Ihren Drive im Bereich digitaler Medizin, Ihre Rolle?

Aktuell bin ich Partner Manager bei Thieme Compliance, einem Unternehmen der Thieme Gruppe. In dieser Rolle verantworte ich die Integration und Vernetzung von Patientenaufklärung und Lösungen zur Arzt-Patienten-Kommunikation in vorhandene Prozesse und Systeme. Besonders das Zusammenspiel mit anderen Lösungen beim Versorger, wie dem KIS, AIS oder anderen zentral am Behandlungsprozess beteiligten Systemen habe ich dabei im Fokus. Von Haus aus bin ich Politikwissenschaftler und Betriebswirt und habe vor nunmehr 12 Jahren den Einstieg in die Healthcare IT gewagt. Damals bei E&L medical Systems, heute eine 100% Tochter der NEXUS AG. 2016 zog es mich dann zu Thieme, um den Bereich des Partner Managements auf- und auszubauen.

Als Quereinsteiger in diese Branche war ich schon früh von den Potenzialen digitaler Medizin fasziniert. Besonders die Verknüpfung der einzelnen Komponenten, heißt Medizintechnik, IT, Medizin und Prozesse in der Patientenversorgung, reizt und fasziniert mich bis heute. Durch meine Aufgaben bei Thieme kam nun der Aspekt der passgenauen Informations-Zusteuerung für Ärzte, Pflegende, Patienten und deren Angehöriger dazu. Unter dem Strich glaube ich, dass wir alle hinter diesen „sachlichen“ Themen auch emotionale Treiber haben. Bei mir ist es der Wunsch, durch meine Arbeit die Patientenversorgung ein Stückchen besser zu machen.

Was ist Ihr Alleinstellungsmerkmal? Was exakt findet in Ihrem Alltag schon alles digital statt? Wo schafft die Digitalisierung damit einen Mehrwert?

Digitaler Alltag? Spannend darüber nachzudenken, was tatsächlich alles schon digital abläuft. In meiner Arbeit versuche ich möglichst alles digital zu erledigen. Dank Smartphone und Tablet lässt sich dies schon gut ganz gut erledigen. Das macht mir das Leben schon deutlich einfacher, da Informationen, Notizen oder Kontaktdaten nicht mehr in Ordnern oder Ablagen versteckt sind, sondern immer zur Hand. Auch zu Hause findet schon viel digital statt. Alexa, Siri und SmartHome-Anfänge seien hier als Stichpunkte genannt. Doch egal ob privat oder beruflich: Allen Neuerungen und Möglichkeiten begegne ich mit Neugier und einem offenen Geist. 

Wo sehen Sie die größten Chancen und das größte Potenzial in der Digitalisierung der Gesundheit? Wieso? 

Das hängt davon ab, wo wir hinschauen. Ich denke, dass alle Bereiche rund um Gesundheit – gesund bleiben, gesund werden, andere gesund erhalten und machen – von Digitalisierung profitieren können. Allein die Verfügbarkeit von Informationen und Wissen rund um Prävention, Behandlung und persönlichen Gesundheitsbiografien kann viel zur Gesundheit des Einzelnen beitragen. Auf der Arztseite ermöglicht sie z.B. eine intensivere und bessere Kommunikation mit dem Patienten. Ein Beispiel: Stellt der Patient schon vor dem Aufenthalt in einer Klinik basisanamnestische Daten wie seine Allergien, die Medikation oder vergangene Operationen über ein Patientenportal zur Verfügung, kann der Behandler sich schon vorab ein erstes Bild über den Patienten machen. Auch andere Prozesse, z.B. das OP-Management, können hiervon profitieren. Ein Patient mit Latexallergie erfordert eine umfangreichere Umrüstung des OP-Saals, so dass der Eingriff am Beginn oder Ende des OP-Tages geplant werden würde. Wäre diese Information erst nach Abschluss der OP-Planung verfügbar, so entstünde ein Reorganisationsbedarf, der unter Umständen zu längeren OP-Leerzeiten führt. Und OP-Leerzeiten sind bekanntlich die teuersten OP-Zeiten. 

Wo konkret sehen Sie das größte Marktpotenzial in der digitalen Gesundheit in den kommenden Jahren und wieso?

Im Brückenbauen. Ich glaube fest daran, dass Digitalisierung die Chance bietet, bisher getrennte Sektoren und Prozesse miteinander zu verknüpfen. Dies kann die heute so verbreiteten Themen wie Doppeldokumentation und Informationsverluste an Sektorengrenzen sinnvoll lösen. Hier liegt ein großer Markt aktuell brach, denn die wenigsten Unternehmen konzentrieren sich heute auf die einzige sektorenübergreifende Schnittstelle: den Patienten.

Was ist Ihr konkreter Ratschlag an Gründer und Investoren im Bereich digital health? 

Das Gesundheitswesen ist zäh – also nur Mut und Durchhaltevermögen! Und vergesst nicht das Thema Vernetzung und Interoperabilität. Denn egal wie gut der singuläre Use Case eines Produktes oder einer Lösung ist – ohne Schnittstellen und ohne Partner wird es zukünftig nur sehr schwer sein, langfristig Fuß zu fassen.

Welche drei Events sind absolute MUSTs im Bereich Digital Health, würden Sie also dringend empfehlen? 

Eine schwierige Frage, da es eine Menge spannende Events rund um Digital Health gibt. Drei Pflichttermine in meinem Kalender sind:

– DMEA im Frühjahr in Berlin

– Kassengipfel in Berlin im Herbst

– Entscheiderfabrik – Entscheiderevent im Februar in Düsseldorf

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Stefan Seyler
im Interview

Wer bist Du und wie beschreibst Du Deinen Drive im Bereich digitaler Medizin, Deine Rolle?

Ich bin Leiter der Deutsche Ärzte Finanz am Standort München und berate mit meinem Team speziell niedergelassene Mediziner, Zahnärzte und Apotheker in allen Finanzfragen, die diese in privater und beruflicher Hinsicht beschäftigen. Den Fokus legen wir dabei speziell auf die Themenfelder Optimierung von Praxisabläufen und Kommunikation, sowohl mit Berufskollegen als auch mit Patienten. Dabei spielen Automatisierung, Digitalisierung und künstliche Intelligenz eine immer größere Rolle und fließen, auch über unsere Netzwerke, in unsere Beratungen ein.

Was ist Dein USP, Dein Alleinstellungsmerkmal? Was exakt findet in Deinem Alltag schon alles digital statt? Wo schafft die Digitalisierung damit einen Mehrwert?

 Wir richten unsere Beratungsleistungen auf die sich verändernden Anforderungen der Heilberufler aus und lassen dabei auch moderne Kommunikationsmittel und Beratungstools einfließen. Wir arbeiten nahezu papierlos und nutzen sowohl für die interne, als auch die externe  Kommunikation alle vorhandenen Medien. Ebenso legen wir einen großen Fokus auf Social Media und dabei besonderen Wert auf das Netzwerken und auf das analoge und digitale Zusammentreffen von Kontakten. Die Digitalisierung hilft uns, uns transparent, innovativ und modern zu präsentieren und im Markt zu bewegen.

Wo siehst Du die größten Chancen und das größte Potenzial in der Digitalisierung der Gesundheit? Wieso?

Ich bin fest davon überzeugt, dass alles was digitalisiert und automatisiert werden kann,  auch digitalisiert und automatisiert wird. Ebenso wird die Künstliche Intelligenz einen enormen Einfluss auf die Prozessketten in allen Bereichen haben. Daher sehe ich zum einen die Chance darin, in diesen Bereichen enorme Effizienz zu ermöglichen. Zum anderen sehe ich die große Chance darin, dass alles, was nicht digitalisiert und automatisiert werden wird und dort wo Künstliche Intelligenz nur ergänzend und nicht ersetzend eingebracht wird, an enormer Bedeutung gewinnt – Und damit meine ich speziell die zwischenmenschlichen Beziehungen, die für das Arzt-Patienten-Verhältnis elementar und nahezu unersetzbar sind.

Wo konkret siehst Du das größte Marktpotenzial in der digitalen Gesundheit in den kommenden Jahren und wieso?

Das größte Marktpotenzial sehe ich in der technischen Ausstattung, sowohl in den Praxen, als auch in den Krankenhäusern, in der Verbesserung der Kommunikation der Mediziner untereinander und natürlich auch in der Verbesserung der Kommunikation mit den Patienten. 

Der Fokus sollte sich daher sehr stark auf die Verbesserung der Prozesse sowohl in der ambulanten, als auch in der stationären Versorgung richten.

Was ist Dein konkreter Ratschlag an Gründer und Investoren im Bereich digital health?

Für Gründer: Prüfe und definiere genau, wer deine Innovation benötigt und sei sensibel dafür, ob eine reelle Chance besteht, das diese vom Markt angenommen wird. 

Für Investoren: Auch in einem Wachstumsmarkt kann man falsch investieren. Versuche, die Rendite mit dem langfristige Nutzen in Einklang zu bringen. 

Welche drei Events sind absolute MUSTs im Bereich Digital Health, würdest Du also dringend empfehlen?

Der Markt wird momentan von Formaten überflutet und dies wirkt sich meines Erachtens schon sehr stark auf die Qualität der Veranstaltungen aus. Grundsätzlich besuche ich nur Veranstaltungen, deren Nutzen und Mehrwert mir im Vorfeld deutlich transportiert worden sind.

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Olga Katzelnik
im Interview

Wer sind Sie und wie beschreiben Sie Ihren Drive im Bereich digitaler Medizin, Ihre Rolle?

Mein Name ist Olga Katzelnik. Ich bin Senior Direktor, Lead Market Access and Pricing, bei Merck KGaA. In meiner Position bin ich an der Schnittstelle zwischen Medizin und Economics und verantworte die Erstattung neuartiger Medikamente in den Ländern der Region EMEA. Damit sorge ich dafür, dass die Patienten schnellen Zugang zu den Innovationen haben. Ich verfüge über 15 Jahren Erfahrungen in Pharmaindustrie und Strategischer Beratung. Zusätzlich engagiere ich mich mit voller Leidenschaft als Mentor für digitale Healthcare Start-ups. Es sind 3 Gründe warum ich die digitale Medizin so spannend finde: 

  • Der Patientenzugang zu personalisierter Medizin kann durch die digitale Innovation erweitert und verbessert werden
  • Die großen, kontinuierlich gesammelten Datenmengen geben uns immer mehr Aufschluss, wie die innovative Medizin in der realen Welt wirkt und helfen uns gleichzeitig, die künstliche Intelligenz weiterzuentwickeln
  • Die digitale Innovation macht die Medizin krisensicher, denn es ist nur eine Frage der Zeit, wann der nächste Virus die Welt erobert

Was ist Ihr Alleinstellungsmerkmal? Was exakt findet in Ihrem Alltag schon alles digital statt? Wo schafft die Digitalisierung damit einen Mehrwert?

In meinem Arbeitsalltag in der Pharmaindustrie spielt die Digitalisierung eine wichtige Rolle und betrifft alle Schritte der Wertschöpfungskette, angefangen von der Forschung und Entwicklung (Studienumsetzung), Produktion und Logistik and nicht zuletzt auch der Marktzugang durch die Zulassung und Erstattungsprozesse in den einzelnen Ländern. Zusätzlich ist mir persönlich die Zusammenarbeit mit den Start-ups in digitaler Medizin sehr wichtig, um sowohl die langfristige Wirkung unserer Medikamente und als auch die kontinuierliche Begleitung der Patienten mit akuten und chronischen Erkrankungen zu unterstützen. 

Wo sehen Sie die größten Chancen und das größte Potenzial in der Digitalisierung der Gesundheit? Wieso? 

Ich sehe enormes Potenzial der Digitalisierung in drei Bereichen 

  • Die Optimierung und Unterstützung der Diagnose 
  • Schneller und einfacher Zugang zu Medizin
  • Begleitung der chronischen Erkrankungen, vor allem schnittstellenübergreifend zwischen verschiedenen Versorgern (eg., Niedergelassener Hausarzt und Facharzt, Krankenhaus und Apotheke)

Ich würde es zusammenfassen unter „Right medicine at the right time at the right place“

Wo konkret sehen Sie das größte Marktpotenzial in der digitalen Gesundheit in den kommenden Jahren und wieso?

Ich sehe ein großes Potential im Digitalen Versorgungs-Gesetz, das den Weg für die Erstattung der digitalen Gesundheitsanwendungen definiert hat (DIGA). In Kürze werden wir die ersten Anwendungen sehen, die vom BfArM zugelassen werden und dem Spitzenverband der gesetzlichen Versicherungen in Preisverhandlungen gegenübertreten. Danach stellen alle GKV Versicherte als potenzielle Kunden zur Verfügung und das ein sehr attraktiver Markt!

Was ist Ihr konkreter Ratschlag an Gründer und Investoren im Bereich digital health? 

Als Mentor habe ich oft gesehen, dass sich Start-ups sehr schwer tun zu definieren, wer für ihr Produkt oder Ihre Leistung bezahlen soll. Und da liegt die Besonderheit des Gesundheitsmarktes, die für Unternehmer aus anderen Industrien schwer zu verstehen ist: Die potenziellen Patienten in Deutschland und Europe sind nicht bereit, für die Gesundheit Geld auszugeben. Das vestehen die Unternehmer recht spät und wenden sich dann an Pharmaunternehmen, um Ihre Produkte anzubieten, die eigentlich für andere Zielgruppen entwickelt worden waren. Und dies läuft oft schief. Also: Start-ups und Investoren sollen sich früh genug Ihre „Bezahler“ definieren und deren Bedürfnisse testen. 

Welche drei Events sind absolute MUSTs im Bereich Digital Health, würden Sie also dringend empfehlen? 

Ich bin vor 2 Jahren nach München gezogen und bin begeistert wieviel tolle Events im Bereich Digital Health stattfinden. Definitiv kann ich empfehlen, regelmässig Münchener Events zu folgen. 

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Das Health Innovation Hub
im Interview

Was macht Euer Unternehmen ganz konkret und wie beschreibt Ihr Eure Rolle im Bereich digitaler Medizin?

Der hih besteht aus einem zwölfköpfigen Team praxiserfahrener Experten aus allen Bereichen des deutschen Gesundheitswesens. Jeder von ihnen verfügt über tiefe Domain-Expertise; sie alle eint die feste Überzeugung, dass der kluge, prozessunterstützende Einsatz digitaler Technologien die Gesundheitsversorgung der Menschen verbessert; alle brennen darauf diese Verbesserungen im Alltag der Menschen erlebbar zu machen.

Der hih steht allen wesentlichen Stakeholder im deutschen Gesundheitswesen, vor allem aber dem Bundesministerium für Gesundheit und seinen nachgeordneten Behörden als Think Tank, Sparring Partner und Umsetzungsunterstützer zur Verfügung. Dabei ist der hih weder Gesetzgeber noch Interessenvertretung, nachgeordnete Behörde, Inhaber oder Verteiler von Fördergeldern, und auch kein Startup-Coach.

Was ist Euer Alleinstellungsmerkmal? Was exakt findet in Ihrem Alltag schon alles digital statt? Wo schafft die Digitalisierung damit einen Mehrwert?

Der hih wurde von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mit dem Auftrag versehen, die Digitalisierung der Gesundheitsversorgung und darüber auch die Patientensicherheit in Deutschland mit interdisziplinärem Know-how und Erfahrung zu unterstützen.
Alles an unserem Arbeitsalltag und sehr vieles im Privaten schöpft die Möglichkeiten der Digitalisierung aus.

Wo seht Ihr als Unternehmen die größten Chancen und das größte Potenzial in der Digitalisierung der Gesundheit? Wieso? 

Am Ende zählt nur das was bei den Patienten ankommt. Das gilt für den Fast Track, die App auf Rezept, ebenso wie für die Einführung der ePA mit MIOs und e-Rezept. Mit der Corona-Pandemie ist eine neue Dringlichkeit entstanden. Wir brauchen Lösungen – jetzt! Deshalb unterstützt der hih mit Wissen, Netzwerk und einem tiefen Prozessverständnis bei der Konzeption und Umsetzung von zentralen Apps. Mit der cocos-Initiative hat der hih die Basis für die dringend notwendige Interoperabilität der zahlreichen digitalen Tools gelegt. Wir sind sicher, dass diese Basis die Corona-Krise ebenso überdauert wie die enorm gestiegene Akzeptanz digitaler Lösungen bei Patienten und Leistungserbringern.

Welche Erwartungen habt Ihr an die deutschen Regulationsbehörden und die Politik?

Weitermachen! Und dabei Patienten und Behandelnde fest im Blick behalten. Das Jahr 2019 war entscheidend für die Entwicklung der Digitalen Medizin in Deutschland. Das Digitale Versorgung Gesetz (DVG) mit dem Fast Track für die App auf Rezept, die Neuausrichtung der gematik, die Ausweitung der Telematik-Infrastruktur, die Einführung von Snomed CT, die Einrichtung eines nationalen Forschungsdatenzentrums, sowie die Vorlage des Patienten-Daten-Schutz-Gesetzes (PDSG) mit seinen Festlegungen zur Ausgestaltung der elektronischen Patientenakte (ePA) und des e-Rezepts – so viel Fortschritt und Innovation in nur einem Jahr war bislang gar nicht vorstellbar. Und dann kam Corona, und die damit verbundene Erkenntnis, dass digitale Lösungen für die Bewältigung der Pandemie eine essenzielle Rolle einnehmen.

Was ist derzeit der limitierende Faktor für Euer Wachstum?

./.

Wo seht Ihr Euer Unternehmen konkret in 20 Jahren?

Der Auftrag des jetzigen Teams des health innovation hubs endet am 31. Dezember 2021.

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hih

Prof. Dr. Debatin
im Interview

Wer bist Du und wie beschreibst Du Deinen Drive im Bereich digitaler Medizin, Deine Rolle?

Als Diagnostischer Radiologe, interessiere ich mich vor allem für die Innenansicht der Systeme, ihren Nutzen für Patienten und Leistungserbringer. Digitale Medizin ist kein Selbstzweck, sondern muss zu einer verbesserten Gesundheitsversorgung beitragen. In meinen verschiedenen Rollen als Arzt, Ärztlicher Direktor, Manager in der MT-Branche und nun als Chairman des health innovation hubs des Bundesgesundheitsministeriums treibt mich das Ziel, die Chancen der Digitalisierung aus Sicht der Patienten sichtbar zu machen. Ich bin fest davon überzeugt: ohne Digitalisierung ist eine moderne Diagnostik, Therapie und Heilung nicht mehr vorstellbar.  

Was ist Dein USP, Dein Alleinstellungsmerkmal? Was exakt findet in Deinem Alltag schon alles digital statt? Wo schafft die Digitalisierung damit einen Mehrwert?

Es ist immer schwer vom eigenen USP zu sprechen. Verbrieft ist, dass das Team des Uniklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), dem ich damals angehören durfte, das bislang deutschlandweit einzige volldigitalisierte, papierlose Krankenhaus in Betrieb genommen hat und so nicht nur für die Beschäftigten, sondern auch für die Patienten bis heute neue Maßstäbe setzt.
In meinem Alltag wird vor allem die Informationsbeschaffung und die Kommunikation digital betrieben – da bin ich noch immer ganz Arzt: je mehr Wissen/ Daten, desto begründeter und besser die eigenen Entscheidungen. 

Wo siehst Du die größten Chancen und das größte Potenzial in der Digitalisierung der Gesundheit? Wieso? 

Im Bereich der personalisierten Medizin. Die Wissenschaft benötigt möglichst viele strukturierte Daten, um dem Menschen und seiner Erkrankung so nah wie möglich zu kommen. Die Digitalisierung bringt es mit sich, dass die Masse an verfügbaren Daten sprunghaft ansteigt. Diese Daten können genutzt werden, um Risikofaktoren für bestimmte Krankheiten zu erkennen. Die Entschlüsselung genetischer Grundlagen verschiedener Erkrankungen lässt hoffen, dass daraus personalisierte Therapien abgeleitet werden können. 

Wo konkret siehst Du das größte Marktpotenzial in der digitalen Gesundheit in den kommenden Jahren und wieso?

In Anwendungen der Künstlichen Intelligenz. Lernende Systeme werden den Arzt zwar nicht ersetzen, aber ihn in seinem Wirken ergänzen. Wo die Forschung heute noch zu oft auf Hypothesen beruht, wird sie in Zukunft auf Daten aufbauen können. 

Was ist Dein konkreter Ratschlag an Gründer und Investoren im Bereich digital health? 

Ein Problem adressieren, das es im praktischen Alltag tatsächlich gibt. Die Messbarkeit des Nutzens direkt mitdenken. UX einbeziehen, sich an internationalen Standards und Interoperabilität halten und hartnäckig bleiben. Ausserdem: frühzeitig über ein passendes Geschäftsmodell nachdenken. Entscheident für das Überleben eines jeden Unternehmens ist die zentrale Frage: Wer bezahlt mein Produkt/Dienstleistung?

Welche drei Events sind absolute MUSTs im Bereich Digital Health, würdest Du also dringend empfehlen? 

Die Veranstaltungen des hih, die dmea und die HIMSS 

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Interviews Special

Caspar Health
im Interview

Was macht Euer Unternehmen ganz konkret und wie beschreibt Ihr Eure Rolle im Bereich digitaler Medizin?

Wir transformieren die Leistungserbringung zwischen Therapeut und Patient ins digitale Zeitalter. CASPAR Health richtet sich darauf aus, dass stationäre oder ambulante Reha-Einrichtungen ihre Patienten digital versorgen können. 

Was ist Euer Alleinstellungsmerkmal? Was exakt findet in Ihrem Alltag schon alles digital statt? Wo schafft die Digitalisierung damit einen Mehrwert?

Wir ermöglichen erstmals die digitale Patientenbetreuung in den Bereichen Bewegung, Gesundheitswissen und Entspannung. Auf dem Gebiet sind wir disruptiver Marktführer. Mit unserer Plattform kann die Reha-Einrichtung ihre Patienten vor-, während- und nach dem klinischen Aufenthalt betreuen. Dabei bieten wir alle von der Klinik angebotenen Therapieformen digital an. Auf den Punkt gebracht, macht CASPAR Health somit die Sicherstellung einer kontinuierlichen und niederschwelligen medizinischen Versorgung von Patienten – unabhängig von Zeit und Ort – möglich. 

Wo seht Ihr als Unternehmen die größten Chancen und das größte Potenzial in der Digitalisierung der Gesundheit? Wieso? 

Die größte Chance sehen wir darin, allen Menschen jederzeit den Zugang zu einer evidenzbasierten Therapie zu bieten. Unsere Ziel ist, die Heilung von Patienten aktiv zu ermöglichen oder zu beschleunigen. Erst die Digitalisierung hat dieses Ziel greifbar gemacht, da viele Menschen mangels örtlicher oder zeitlicher Verfügbarkeit, keine Nachsorge-Therapie erhalten.

Welche Erwartungen habt Ihr an die Deutschen Regulationsbehörden und die Politik?

Bei der Gestaltung der regulatorischen Rahmenbedingungen muss das medizinische Personal und die Patienten im Mittelpunkt stehen. Erfolgsentscheidend ist, wie simpel sich digitale medizinische Angebote in den Alltag der Nutzer integrieren lassen.

Was ist derzeit der limitierende Faktor für Euer Wachstum?

Bei dem für uns relevanten Kostenträger, der Deutschen Rentenversicherung, gibt es keinen “Fast Track” wie im DVG. Insofern sind die teilweise noch ausstehenden regulatorischen Hürden bei der Zulassung in die Regelversorgung wachstumshemmend. 

Was wünscht Ihr Euch? Was sucht Ihr?

Zum einen die Aufhebung der beschriebenen regulatorischen Hürden. Zum anderen erweitern wir gerade intensiv unser 55-köpfiges Team. Wir freuen uns über jeden, der unsere Vision mitgestalten möchte.

Wo seht Ihr Euer Unternehmen konkret in 20 Jahren?

In 20 Jahren haben wir den technischen Motor, der weiß, welche Therapieinhalte am effektivsten zur Erreichung des Therapieziels beitragen und den Patienten auf dem Weg der Gesundung begleiten. Daran arbeitet wir im CASPAR-Team täglich gemeinsam mit viel Leidenschaft.

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Interviews

Martin Drees
im Interview

Wer sind Sie und wie beschreiben Sie Ihren Drive im Bereich digitaler Medizin, Ihre Rolle?

  • Martin Drees
  • Gründer und GF von coliquio.de und docplexus.in
  • Eines meiner persönlichen Ziele ist es, Technologie dazu zu verwenden, das Gesundheitswesen menschlicher zu machen

Was ist Ihr Alleinstellungsmerkmal? Was exakt findet in Ihrem Alltag schon alles digital statt? Wo schafft die Digitalisierung damit einen Mehrwert?

Coliquio.de ist von jeher ein technologiebasiertes Unternehmen, wir sind 2007 mit dem Ziel gestartet, den ärztlichen Erfahrungsaustausch durch digitale Technologien zu befördern. Das haben wir als nächstes auf den Austausch zwischen Pharma und Arzt erweitert, aktuell tun wir das gleiche mit medflex für die Beziehung zwischen Patient und behandelndem Arzt. Digitale Kommunikation vermindert deutlich Aufwand und bringt Menschen näher zusammen.

Wo sehen Sie die größten Chancen und das größte Potenzial in der Digitalisierung der Gesundheit? Wieso?

Das Gesundheitssystem steht von Natur aus unter hohem Kosten- und dadurch Effizienzdruck. Immer mehr Patienten, immer mehr Dokumentation – immer weniger Zeit. Die darin Arbeitenden werden dadurch zerrissen.

Technologie kann Reibungsverluste reduzieren und automatisierbare Vorgänge übernehmen, darf aber keinesfalls als Ersatz für heilsame menschliche Interaktionen gesehen werden. Die Aufgabe der Digitalisierung ist es, die Menschen im System freizuspielen, sodass sich Menschen in Ruhe und Würde um Menschen kümmern können. Wir brauchen Technologie für eine menschlicheres Gesundheitssystem.

Wo konkret sehen Sie das größte Marktpotenzial in der digitalen Gesundheit in den kommenden Jahren und wieso?

Eines der größten Potentiale sehe ich in der digital-unterstützten und dadurch wesentlich aufwandsärmeren Kommunikation zwischen den Stakeholdern im Gesundheitssystem. Wenn Kommunikation und Daten schnell, einfach und sicher fließen, wird das zu deutlichen Verbesserungen führen.

Was ist Ihr konkreter Ratschlag an Gründer und Investoren im Bereich digital health? 

Im Bereich Digital Health zu gründen ist in vielerlei Hinsicht deutlich schwieriger als z.B. im Consumer-Bereich. Man kann in der Regel nicht „schnell mal eben“ Produkthypothesen validieren wenn Patienten, Ärzte, Krankenhäuser usw. involviert sind. Von Anfang an braucht es starke Beziehungen und einfachen Zugang zu den relevanten Stakeholdern, es gibt viele Parallelen zur B2B-Produktentwicklung.

Mein Ratschlag wäre, sich starke Partner für die Produktentwicklung zu suchen, die hochverfügbaren Zugang zur Kundengruppe haben und die Validierung so beschleunigen können.

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Interviews

Uwe Paul
im Interview

Wer bist Du und wie beschreibst Du Deinen Drive im Bereich digitaler Medizin, Deine Rolle?

Ich bin langjähriger apoBanker, seit kurzem Leiter der apoBank Regionalfiliale in München. Im Bereich digitale Medizin bin ich Wegbegleiter unserer Kunden, Sammler und Verteiler von Informationen zu digitalen Themen und fördere die Vernetzung unserer Kunden.  

Was ist Dein USP, Dein Alleinstellungsmerkmal? Was exakt findet in Deinem Alltag schon alles digital statt? Wo schafft die Digitalisierung damit einen Mehrwert?

Mein USP ist (zur Zeit jedenfalls) noch nicht das komplette digitale Angebot, sondern die Begleitung und Unterstützung unserer Kunden auf diesem Weg. Wir als Bank haben auf dem Weg zur umfassenden Digitalisierung schon ein gutes Stück Weg geschafft, sind fast komplett papierlos, nutzen Skype, haben ein Kundenportal zur Übermittlung von Daten und Unterlagen, übermitteln untereinander Aufträge digital und auch fast komplett papierlos. Digitalisierung verkürzt Wege, stellt mehr Daten und damit Informationen zur Verfügung, verschlankt Prozesse und schafft Zeit für das Wesentliche, die Zeit für den Kunden.

Wo siehst Du die größten Chancen und das größte Potenzial in der Digitalisierung der Gesundheit? Wieso? 

Der ambulante und stationäre Gesundheitsmarkt ist aktuell „durchbürokratisiert“, meist wenig digital sondern mit hohem manuellen Verwaltungsaufwand. Dadurch fehlt m.E. Zeit am Patienten. Wenn wir die Digitalisierung und technische Unterstützung als Chance sehen, hier Freiräume zu schaffen, dann sind neben Zeitersparnissen auch erhebliche Kosteneinsparungen möglich. Patienten müssen nicht jedem Arzt die eigene „Krankheits-Vita“ schildern, sondern diese findet sich in der elektr. Patientenakte oder einem Äquivalent hierzu.

Wo konkret siehst Du das größte Marktpotenzial in der digitalen Gesundheit in den kommenden Jahren und wieso?

Bezogen auf den ambulanten Gesundheitsmarkt (Praxen) sehe ich in Dingen wie Online-Terminvereinbarung, Online-Sprechstunde, elektronische Patientenakte, Telemonitoring, Diagnose-Apps, E-Rezept etc.. das größte Potential, weil es a) vergleichsweise einfach umsetzbar ist und

b) für Patienten inzwischen ein Kriterium bei der Arztwahl zu sein scheint.

Was ist Dein konkreter Ratschlag an Gründer und Investoren im Bereich digital health?

Ich beziehe mich hier mal auf Praxisgründer bzw. –Übernehmer: Denkt bei den Investitionen in eine neue Praxis nicht in alten analogen Dimensionen, sondern seht zu, die zum Beispiel in der vorherigen Frage aufgeworfenen Hinweise gleich von vornherein zu implementieren. Noch ist dies in vielen Fällen ein USP im Vergleich zu „herkömmlichen“ Praxen 

Welche drei Events sind absolute MUSTs im Bereich Digital Health, würdest Du also dringend empfehlen? 

Digital Health Conference Berlin, November 2020

Exopharm, München, Oktober 2020

Digital Health Summit , München, November 2020

Alles unter dem Vorbehalt, dass diese wegen der derzeitigen Beschränkungen stattfinden dürfen. Ggf. ja auch digitalJ