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Dr. Fabian Kaske
im Interview

Was tut das Unternehmen? Wie lange gibt es Euch schon? Wer sind Eure Kunden?

Wir helfen Pharma, erfolgreich durch die digitale Welt zu steuern. Wir arbeiten mit 8 der top 12 und insgesamt 75 Pharmaherstellern in Digitalprojekten. Unsere Wurzeln gehen zwei Jahrzehnte zurück in die Printwelt.

Was ist der USP des Unternehmens?

Intelligent insights. Excellent execution. ist unser Slogan und steht für das, was uns besonders macht. Einzigartiges Marktverständnis durch eigene Daten kombinieren wir mit schneller, hochwertiger Umsetzung.  

Wo seht Ihr in Eurem speziellen Sektor die größten Chancen und das größte Potenzial? Wieso? 

Während sich Ärzte und Patienten mehrheitlich online informieren, investieren Hersteller weniger als ein Zehntel in diesen Bereich. Wer hier jetzt investiert, wird Marktanteile gewinnen.

Wo seht Ihr als Unternehmen das größte Marktpotenzial in der digitalen Gesundheit in den kommenden Jahren und wieso?

Jedes Element der Healthcare-Wertschöpfungskette wird von der Digitalisierung profitieren. Besonders Big Data Analytics, AI und ML werden Forschung, Behandlung und Prävention revolutionieren.

Was können Gründer und Investoren von Eurem Unternehmen lernen und welchen Rat mitnehmen?

Viel mit Kunden sprechen, gut zuhören & schnell Lösungen für die Kundenprobleme anbieten. Jeff Bezos nennt es Customer Obsession, und an seinem Unternehmen sieht man eindrucksvoll, wie gut diese einfache Formel funktionieren kann. 

Welche drei Events sind absolute MUSTs im Bereich Digital Health, würdest Du also dringend empfehlen? 

OMR, Vision.A, Burda Health Lab

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Prof. Dr. David Matusiewicz
im Interview

Wer bist Du und wie beschreibst Du Deinen Drive im Bereich digitaler Medizin, Deine Rolle?

Ich bin Professor für Medizinmanagement an der FOM Hochschule, der größten Privathochschule in Deutschland. Seit 2015 verantworte ich als Dekan den Hochschulbereich Gesundheit & Soziales und leite als Direktor das Forschungsinstitut für Gesundheit & Soziales (ifgs). Darüber hinaus bin ich Gründungsgesellschafter des Essener Forschungsinstituts für Medizinmanagement (EsFoMed GmbH) und unterstütze als Gründer bzw. Business Angel technologie-getriebene Start-ups im Gesundheitswesen. Ich bin zudem in verschiedenen Aufsichtsräten (Advisory Boards) sowie Investor von Unternehmen, die sich mit der digitalen Transformation des Gesundheitswesens beschäftigen. Vor meiner Professur arbeitete ich mehrere Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Prof. Dr. Jürgen Wasem am Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftungslehrstuhl für Medizinmanagement der Universität Duisburg-Essen in den Arbeitsgruppen „Gesundheitsökonomische Evaluation und Versorgungsforschung“ sowie „Gesundheitssystem, Gesundheitspolitik und Arzneimittelsteuerung“. Berufserfahrung sammelte ich bis 2017 zudem in der Stabsstelle Leistungscontrolling in der Gesetzlichen Krankenversicherung (Betriebskrankenkasse u.a. von Thyssen Krupp). Ich bin zudem Gründer der Digital Health Academy mit Sitz in Berlin und des Medienformats Digi Health Talk.

Was ist Dein USP, Dein Alleinstellungsmerkmal?  

– Geschwindigkeit 

– Nutzen von Netzwerken

– Menschen eine Bühne geben, bspw. in mittlerweile über einem Dutzend Buchprojekten

– einen Blick dafür haben, was für Themen in Zukunft wichtig werden

Wo siehst Du die größten Chancen und das größte Potenzial in der Digitalisierung der Gesundheit? Wieso? 

Das Thema betrifft uns alle!

Wir haben verschiedene Ebenen und Prozesse in Wertschöpfungsketten: Forschung, Produktion, Verwaltung/Bürokratie, Diagnostik, Therapie, Versorsorgungsrealität

Die Nachfrage nach Gesundheit ist unendlich, solange wir sterblich sind – und somit noch genug Anknüpfungspunkte für die DiGe.    

Wo konkret siehst Du das größte Marktpotenzial in der digitalen Gesundheit in den kommenden Jahren und wieso?

Wie groß das Marktpotenzial ist, kann man gut im neu erschienen Buch Digitale Geschäftsmodelle im Gesundheitswesen nachlesen, ist keine Schleichwerbung, vlt. ein bisschen, aber da haben wir es nunmal auf 344 Seiten mit knapp 40 Start-ups und genauso so vielen Experten niedergeschrieben. So heterogen die Beiträge, so heterogen das Marktpotenzial, wobei sicherlich in Zukunft auch viel Spreu vom Weizen getrennt wird in Zukunft. 

Was ist Dein konkreter Ratschlag an Gründer und Investoren im Bereich digital health? 

Unterschätzt nicht die Power von Netzwerken und Marketing. Auch und gerade in einer so konservativen Branche wie im Gesundheitswesen läuft vieles durch Empfehlungen und es ist einfacher wenn man die richtigen Personen kennt. Auch machen bspw. „Advisory Boards“ durchaus Sinn, die punktuell Expertenwissen in medizinischen, betriebswirtschaftlichen oder anderen Kompetenzen ergänzen.

Welche drei Events sind absolute MUSTs im Bereich Digital Health, würdest Du also dringend empfehlen? 

Zukunftsmedizin digital siehe YouTube (Verpasst), Zukunftsmedizin ESSEN, Zukunftsmedizin LEIPZIG unter www.digihealthtalk.com/zukunftsmedizin

Mehr zu David Matusiewicz

https://www.dhealthacademy.com

www.david-matusiewicz.com 

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Veronika Schweighart
im Interview

Wer bist Du und wie beschreibst Du Deinen Drive im Bereich digitaler Medizin, Deine Rolle?

Ich bin Veronika Schweighart, COO und Mitgründerin vom Münchner Software-Startup Climedo Health. Mein Drive besteht darin, dass ich in der Gesundheitsbranche noch ein enormes Digitalisierungspotenzial sehe. Ähnlich wie meine Mitgründer Sascha und Dragan habe ich in meinem engen Familienumfeld negative Erfahrungen mit ineffizienten Behandlungen erlebt, mit teilweise schwerwiegende Nebenwirkungen. Bei Climedo arbeite ich eng mit unseren Kunden zusammen, um ihnen die bestmöglichen digitalen Lösungen für ihre klinische Datenerhebung zu bieten. Außerdem bin ich für die Bereiche Marketing, HR und das operative Geschäft zuständig.

Was ist Dein USP, Dein Alleinstellungsmerkmal?  Das kann auf Dich persönlich oder Dein Unternehmen bezogen sein, your choice

Ich glaube, was uns drei Gründer vor allem auszeichnet, ist dass wir ein Healthcare-Startup etabliert haben, ohne einen medizinischen Hintergrund zu haben. Einige Investoren haben dies sogar zu Beginn kritisiert. Doch gerade weil wir „von außen“ kommen, können wir völlig unvoreingenommen und strukturiert an bestimmte Themen rangehen. Wir maßen uns nicht an, etwas besser zu wissen, sondern erfragen uns von vielen verschiedenen Experten das Fachwissen. Es ist daher extrem wichtig, sich ein gutes Netzwerk aufzubauen.

Wo siehst Du die größten Chancen und das größte Potenzial in der Digitalisierung der Gesundheit? Wieso? 

Das größte Potenzial sehe ich darin, dass viele der Prozesse im Gesundheitswesen, die aktuell noch via Papier, Excel oder Fax ablaufen, mithilfe von modernen Software-Lösungen schnell und einfach digitalisiert und automatisiert werden könnten. Das bedeutet nicht, dass das Ärzte-Patienten-Verhältnis verloren geht und wir alle nur noch über Smartphone oder Computer miteinander kommunizieren. Im Gegenteil: Ich bin der Überzeugung, dass, wenn Ärzte und Pflegekräfte ihre administrative Arbeit verringern oder komplett abgeben könnten, sie sich viel besser um ihre Patienten kümmern könnten und sich wirklich die Zeit nehmen, ihnen zuzuhören. Studien belegen, dass Patienten, die sich besser verstanden fühlen, besser auf Therapien ansprechen. Aus diesem Grund steht auch das Thema „Empathie“ bei Climedo ganz weit oben. 

Wo konkret siehst Du das größte Marktpotenzial in der digitalen Gesundheit in den kommenden Jahren und wieso?

Klinische Studien und EDC 
Generell steigen sowohl Potenzial als auch Bedarf zur Digitalisierung von klinischen Studien enorm an: Der weltweite Markt für klinische Studien wird bis 2025 bei einer jährlichen Wachstumsrate von 5,7% auf voraussichtlich 50 Mrd. EUR ansteigen. Außerdem setzen MedTech-, Pharma- und Forschungsunternehmen zunehmend neue Technologien für ihre klinische Datenerfassung ein, um komplexe Studien zu unterstützen. Die elektronische Datenerfassung (EDC) kristallisiert sich immer mehr zu einer der bevorzugten Lösungen zur Verwaltung klinischer Daten heruas und auch hier wird in den nächsten fünf Jahren ein gesunder Marktwachstum erwartet: Laut Prognosen soll der EDC-Markt bis 2025 mit einer Wachstumsrate von 12.8% eine Größe von etwa 1,46 Mrd. EUR erreichen. 

Patient Empowerment

Auch im Bereich der Einbindung von Studienteilnehmern, auch über die Markteinführung des Produktes hinaus, gibt es enormes Potential. Das sogenannte “Patient Empowerment”, also die Befähigung von Patienten, ihre Gesundheit in gewissem Maße selbst in die Hand zu nehmen und ihre eigenen Gesundheitsdaten selbst zu verwalten, ist aktuell auch ein großes Thema im Bundestag und wird uns in den nächsten Jahren hoffentlich zur Normalität werden. Das Patientendaten-Schutzgesetz soll dafür sorgen, dass Patienten ab 2021 eine elektronische Patientenakte haben und ab 2022 sogar einen Anspruch darauf, dass Ärzte die Daten dort eintragen. 

ePRO und eCOA

Damit verbundene ePRO- bzw. eCOA-Anwendungen haben in den letzten Jahren einen großen Aufschwung erlebt. ePRO steht für “electronic Patient Reported Outcomes” und eCOA für “electronic Clinical Outcome Assessment”, auch digitales Tagebuch genannt. Es wird erwartet, dass der Markt für eCOA im Prognosezeitraum von 2020 bis 2027 mit einer CAGR von 15,5% wächst und bis 2027 voraussichtlich 2.39 Mrd. EUR erreichen wird. Die zunehmende digitale Transformation der Gesundheitsbranche und die Nachfrage nach höherer Effizienz bei der Datenerfassung in klinischen Studien sind treibende Faktoren für das Marktwachstum. Der steigende Bedarf an Effizienz bei klinischen Studien in Verbindung mit der steigenden Nachfrage nach integrierten und automatisierten Arbeitsabläufen treibt den Markt für elektronische klinische Ergebnisbewertung (eCOA) voran. Die Lösungen spielen eine zentrale Rolle bei der Steigerung der Qualität von Studiendaten und helfen auch bei der Erfüllung regulatorischer Anforderungen.

Was ist Dein konkreter Ratschlag an Gründer und Investoren im Bereich digital health? 

Think big, start small, move fast. „Think big“: Visionäres Denken ist gefragt, um die wirklich großen Herausforderungen im Leben anzugehen. „Start small“: Man sollte nicht alles auf einmal versuchen, sondern immer klein anfangen, um den nötigen Fokus zu bekommen und kleine Erfolge früh zu feiern. Diese Erfolge geben wiederum Auftrieb für die nächsten Schritte. „Move fast“: Man sollte mit schnellen Iterationen loslegen, um nicht zu lange in die falsche Richtung zu gehen und um in kurzer Zeit viel zu lernen. Denn Zeit ist die wichtigste Ressource bei der Umsetzung von Innovationen, nicht nur für Startups.

Welche drei Events sind absolute MUSTs im Bereich Digital Health, würdest Du also dringend empfehlen? 

Aufgrund der aktuellen Lage wurden ja leider viele Veranstaltungen verschoben oder abgesagt, aber toll finde ich, wie viele davon trotzdem “digital” nachgeholt werden. Zu meinen Top 3 zählen auf jeden Fall die MedTechLIVE in Nürnberg (findet dieses Jahr online statt), die DMEA in Berlin, und die digitale “Zukunftsmedizin”-Konferenz, organisiert von Digi Health Talk.

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Dr. med. Anne Latz
im Interview

Wer sind Sie und wie beschreiben Sie Ihren Drive im Bereich digitaler Medizin.

Mit meiner Kombination aus Medizin und Wirtschaft gehöre ich zur wachsenden Gruppe der Digital Doctors: Ärztinnen, die sich für innovative Geschäftsmodelle und Konzepte im Gesundheitswesen einsetzen. Schon im Studium war ich im Bereich Kommunikation für das medizinische Wissens-Startup AMBOSS tätig, durch welches medizinisches Lernen in Deutschland revolutionär digitalisiert wurde. Die weiteren Schritte über die Arzt-Patienten-Kommunikation (Klinik für Psychosomatik) und die gesundheitliche Aufklärung (BZgA des BMG) schlossen sich ganz natürlich an. Nun engagiere ich mich beim Startup alley (alley.de) für die Etablierung einer holistischen und nachhaltigen Umsetzung von Value Based Healthcare und personalisierter Prävention in Deutschland. 

Was ist Ihr USP, Ihr Alleinstellungsmerkmal?

Understanding yourself is power. Für mich sind Authentizität und eine intrinsische Begeisterung für die Themen, die den Alltag gestalten der Schlüssel nicht zur zum Erfolg, sondern zur eigenen Zufriedenheit. Storytelling funktioniert nur mit einer glaubwürdigen Verkörperung der besprochenen Themen. Ich habe das enorme Glück, dass ich für die Potentiale präventiver Lebensstilmedizin mit einem starken Fokus auf Aufklärung, (Beauty) Empowerment und Population Based Public Health brenne und diese Themen jeden Tag weiter nach vorne bringen darf.

Wo sehen Sie die größten Chancen und das größte Potenzial in der Digitalisierung der Gesundheit? Wieso?

Wir haben enorme ungenutzte Potentiale in der interdisziplinären Vernetzung verschiedener Akteure unseres Gesundheitswesens und in der Reallokation häufig noch ineffizient genutzter Ressourcen entlang der Patientenreise. Dazu zählt ganz praktisch der Abbau bürokratischer Schritte, welche die Kapazitäten für originär ärztliche oder pflegerische Tätigkeiten binden. Spannender ist neben offensichtlicher Prozessoptimierung durch Digitalisierung aber das Potential durch Empowerment.

Damit meine ich, dass es uns durch innovative und informative Vernetzung bei Öffnung für die Möglichkeiten der Digitalisierung gelingen kann, den Patienten zum Co-creator der eigenen Gesundheit zu machen. So kann er Teil einer Gesundheits-Community werden, welcher er Vertrauen und für die er – ebenso wie für die eigene Gesundheit – Verantwortung übernehmen. Ein Gefühl der Selbstwirksamkeit und Solidarität im Kontext von Gesundheit auch langfristig zu etablieren wäre eine Errungenschaft, die ich mir auch über die aktuelle Krise hinaus wünschen würde – und für welche die Digitalisierung enorme Potentiale bietet.

Wo konkret sehen Sie das größte Marktpotenzial in der digitalen Gesundheit in den kommenden Jahren und wieso?

Qualität und Vertrauen werden die Kernwerte der Zukunftsmedizin sein. Durch Digitalisierung wird täglich verändert, wie (schnell) Informationen konsumiert und ausgetauscht werden. Diese neuen Arten der Kommunikation bieten enorme Potentiale bis hin zu einem veränderten Verständnis von Gesundheit und dem eigenen Beitrag zu diesem. Gleichzeitig bedeutet sie eine starke Verunsicherung etablierter Akteure und Konsumenten im Gesundheitswesen. Unternehmen, den es gelingen wird, diesen Balanceakt zwischen Fortschritt und Fürsorge glaubwürdig durch nachhaltige und vertikale Geschäftsmodelle abzubilden, werden meiner Meinung nach die Pioniere und Kernakteure im Gesundheitswesen der nächsten Jahre sein. Das dieses Veränderung auch digital verstanden wird, steht für mich außer Frage.

Was ist Ihr Ratschlag an Gründer und Investoren im Bereich digital health?

Align your value and your values.

Welche drei Events, Netzwerke, Newsletter oder Formate sind absolute MUSTs, würden Sie also dringend empfehlen?

Die Szene ist schnelllebig, es passiert ständig etwas. Deshalb ist es in der deutschen Digital Health Welt essentiell a) sein lokales Netzwerk zu kennen und stärken, b) regelmäßig in Berlin auf einschlägigen Formaten präsent zu sein und c) über den internationalen Tellerrand zu schauen. UK beispielsweise ist innovativ im Bereich Evidence Based Digital Medicine, die US und Skandinavien inspirieren mit vielen Projekten im Bereich Public Health und Prävention. Verschiedene Newsletter helfen, die wichtigsten Events im Auge zu behalten.