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Stefan Seyler
im Interview

Wer bist Du und wie beschreibst Du Deinen Drive im Bereich digitaler Medizin, Deine Rolle?

Ich bin Leiter der Deutsche Ärzte Finanz am Standort München und berate mit meinem Team speziell niedergelassene Mediziner, Zahnärzte und Apotheker in allen Finanzfragen, die diese in privater und beruflicher Hinsicht beschäftigen. Den Fokus legen wir dabei speziell auf die Themenfelder Optimierung von Praxisabläufen und Kommunikation, sowohl mit Berufskollegen als auch mit Patienten. Dabei spielen Automatisierung, Digitalisierung und künstliche Intelligenz eine immer größere Rolle und fließen, auch über unsere Netzwerke, in unsere Beratungen ein.

Was ist Dein USP, Dein Alleinstellungsmerkmal? Was exakt findet in Deinem Alltag schon alles digital statt? Wo schafft die Digitalisierung damit einen Mehrwert?

 Wir richten unsere Beratungsleistungen auf die sich verändernden Anforderungen der Heilberufler aus und lassen dabei auch moderne Kommunikationsmittel und Beratungstools einfließen. Wir arbeiten nahezu papierlos und nutzen sowohl für die interne, als auch die externe  Kommunikation alle vorhandenen Medien. Ebenso legen wir einen großen Fokus auf Social Media und dabei besonderen Wert auf das Netzwerken und auf das analoge und digitale Zusammentreffen von Kontakten. Die Digitalisierung hilft uns, uns transparent, innovativ und modern zu präsentieren und im Markt zu bewegen.

Wo siehst Du die größten Chancen und das größte Potenzial in der Digitalisierung der Gesundheit? Wieso?

Ich bin fest davon überzeugt, dass alles was digitalisiert und automatisiert werden kann,  auch digitalisiert und automatisiert wird. Ebenso wird die Künstliche Intelligenz einen enormen Einfluss auf die Prozessketten in allen Bereichen haben. Daher sehe ich zum einen die Chance darin, in diesen Bereichen enorme Effizienz zu ermöglichen. Zum anderen sehe ich die große Chance darin, dass alles, was nicht digitalisiert und automatisiert werden wird und dort wo Künstliche Intelligenz nur ergänzend und nicht ersetzend eingebracht wird, an enormer Bedeutung gewinnt – Und damit meine ich speziell die zwischenmenschlichen Beziehungen, die für das Arzt-Patienten-Verhältnis elementar und nahezu unersetzbar sind.

Wo konkret siehst Du das größte Marktpotenzial in der digitalen Gesundheit in den kommenden Jahren und wieso?

Das größte Marktpotenzial sehe ich in der technischen Ausstattung, sowohl in den Praxen, als auch in den Krankenhäusern, in der Verbesserung der Kommunikation der Mediziner untereinander und natürlich auch in der Verbesserung der Kommunikation mit den Patienten. 

Der Fokus sollte sich daher sehr stark auf die Verbesserung der Prozesse sowohl in der ambulanten, als auch in der stationären Versorgung richten.

Was ist Dein konkreter Ratschlag an Gründer und Investoren im Bereich digital health?

Für Gründer: Prüfe und definiere genau, wer deine Innovation benötigt und sei sensibel dafür, ob eine reelle Chance besteht, das diese vom Markt angenommen wird. 

Für Investoren: Auch in einem Wachstumsmarkt kann man falsch investieren. Versuche, die Rendite mit dem langfristige Nutzen in Einklang zu bringen. 

Welche drei Events sind absolute MUSTs im Bereich Digital Health, würdest Du also dringend empfehlen?

Der Markt wird momentan von Formaten überflutet und dies wirkt sich meines Erachtens schon sehr stark auf die Qualität der Veranstaltungen aus. Grundsätzlich besuche ich nur Veranstaltungen, deren Nutzen und Mehrwert mir im Vorfeld deutlich transportiert worden sind.