Klaus-Suwelack-800x600

Klaus Suwelack
im Interview

Wer sind Sie und wie beschreiben Sie Ihren Drive im Bereich digitaler Medizin, Ihre Rolle?

Ich würde mich als „Digital Enthusiast“ beschreiben, der davon überzeugt ist, dass die Digitalisierung in der Medizin einen großen Nutzen für Patienten, Ärzte, Kliniken und das gesamte Gesundheitssystem bringen wird. Die Digitalisierung demokratisiert die Medizin, macht sie transparenter, nachvollziehbarer und (kein Widerspruch!) menschlicher, weil sie mehr Menschen einen niederschwelligen Zugang zu besserer Versorgung  ermöglicht. Durch die Konvergenz verschiedener Disziplinen wie Biotechnologie, Genomik und künstlicher Intelligenz entsteht in den nächsten Jahren eine neue Medizin, die für jeden Einzelnen die Chance auf mehr Gesundheit bietet.

Was ist Ihr Alleinstellungsmerkmal? Was exakt findet in Ihrem Alltag schon alles digital statt? Wo schafft die Digitalisierung damit einen Mehrwert?

Im Bereich Digitalisierung verläuft die Entwicklung so rasant, dass es schwer ist, ein „Alleinstellungsmerkmal“ zu besetzen und zu halten. Grundsätzlich versuchen wir die Stakeholder-Interaktion wo sinnvoll und möglich digital zu gestalten. Es wird allerdings weiterhin wichtig sein, auch ganz analog auf der menschlichen Ebene zu interagieren. Hier die richtige Mischung zu finden, wird in der Zukunft vielleicht auch ein Erfolgsfaktor sein. Ein entscheidender Punkt ist dabei, dass digitale Instrumente am Nutzen orientiert eingesetzt werden – und nicht nur, weil die Technologie vorhanden ist. 

Wo sehen Sie die größten Chancen und das größte Potenzial in der Digitalisierung der Gesundheit? Wieso?

Das größte Potential sehe ich in der Zugänglichkeit von Daten, die zum Wohle der Patienten eingesetzt werden können. Krankheiten aus den Daten früher – vielleicht sogar bevor sie ausbrechen – zu erkennen wird nicht nur das Leben verlängern und die Lebensqualität verbessern können, sondern auch die die Effizienz der Gesundheitsversorgung deutlich steigern können.

Wo konkret sehen Sie das größte Marktpotenzial in der digitalen Gesundheit in den kommenden Jahren und wieso?

Das größte Marktpotential sehe ich bei digitalen Lösungen, die helfen, chronische Erkrankungen besser zu behandeln (z.B. DTx). Aufgrund der Demographie wird die Gruppe der chronisch Kranken zunehmen und bisher schwer behandelbare Erkrankungen (z.B. onkologische Erkrankungen) werden zu chronischen Erkrankungen. Ein zweiter interessanter Bereich sind Lösungen, die ein gesundheitsbewusstes Verhalten fördern und damit zur Verringerung von Krankheiten beitragen.

Was ist Ihr konkreter Ratschlag an Gründer und Investoren im Bereich digital health? 

Sich am Bedarf (z.B. Patient Need, Medical Need) zu orientieren und das Umfeld (was gibt es schon?) genau zu studieren. Sich nicht dazu verleiten lassen, eine Lösung zu entwickeln, zu der es (noch) kein Problem gibt. 

Welche drei Events sind absolute MUSTs im Bereich Digital Health, würden Sie also dringend empfehlen? 

DEMEA, Frontiers Health, HIMSS Digital Conference, MEDICA

Empfohlene Webpages / Foren / Plattformen / Meetups / Newsletter?

Digital Health News, Handelsblatt HEALTH, diverse LinkedIn Gruppen, hih des BMG, The New Health Care Puzzle