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Jochen Röser
im Interview

Wer sind Sie und wie beschreiben Sie Ihren Drive im Bereich digitaler Medizin, Ihre Rolle?

Ein mittelständischer Unternehmer und Unternehmensgründer

Mehrere (>10) Unternehmensgründungen im Kontext „Gesundheit und IT“ (Krankenhauslogistik, Zentralsterilisation, e-procurement für Kliniken, Medizintechnik, Rechnungsdigitalisierung, online-Therapie / -Prävention, Videosprechstunde) davon mehrere erfolgreiche JV`s (B.Braun, Bertelsmann, Mark-E, Thiel Logistik) und Exits meine Rolle: im Gesundheitsmarkt „Situationen“ zu erkennen, die sich durch Digitalisierung weiterentwickeln und verbessern lassen

Was ist Ihr Alleinstellungsmerkmal? Was exakt findet in Ihrem Alltag schon alles digital statt? Wo schafft die Digitalisierung damit einen Mehrwert?

Die Einbindung von digitalen Gesundheitslösungen (Videosprechstunde, online-Therapie) in Versorgungslösungen und Direktverträge nach § 140a SGB V

Die Vernetzung unterschiedlicher Sektoren (Ärzte und Heilmittelerbringer) und die Gestaltung innovativer Versorgungslösungen für die GKV

Wo sehen Sie die größten Chancen und das größte Potenzial in der Digitalisierung der Gesundheit? Wieso? 

in der Vernetzung getrennter Sektoren z.B. Multikonferenzen zwischen Patienten, Orthopäden, Physiotherapeuten über die Videosprechstunde unter Einbindung der e-Verordnung
Wieso: damit man sich endlich gemeinsam (Patient plus Arzt plus Heilmittelerbringung) über Diagnose, Therapie und Mitwirkung des Patienten abstimmen kann in der Gestaltung einer kundenfreundlichen/patientenfreundlichen und -nahen Versorgung durch eine geschickte Kombination von „vor Ort und Digital“ (z.B. proaktive Nutzung der Videosprechstunde durch die niedergelassenen (Ärzte und Heilmittelbringer)

In der pragmatischen Einbindung digitaler Lösungen in bestehende Versorgungsprozesse Wieso: damit die technischen Möglichkeiten auch im medizinischen Versorgungsalltag genutzt werden

Wo konkret sehen Sie das größte Marktpotenzial in der digitalen Gesundheit in den kommenden Jahren und wieso?

Integrierte Versorgungsangebote, die den Patienten endlich eine sektorenübergreifende Versorgungslösungen bietet in der Vermeidung nicht notwendiger vor Ort Besuche (Entlastung der Klinikambulanzen und Arztpraxen). Eine Reduktion der vor Ort Besuche um ca. 20% durch Videosprechstunden sollte min. möglich sein das größte Marktpotenzial werden Plattformen haben, die „Gesundheit zum Sofortkonsum“ anbieten (Amazon der Gesundheit) und die wesentlichen Leistungsangebote auf einer Plattform integriert haben.

Was ist Ihr konkreter Ratschlag an Gründer und Investoren im Bereich digital health? 

Dass man sich mit seiner digital health Lösung an einem tatsächlich bestehenden Problem orientiert. Dass Gründer und Investoren über mindestens eine der beiden essenziellen Erfolgsfaktoren verfügt: 
Zugang zum Gesundheitsmarkt (das beinhaltet auch und insbesondere die Leistungserbringer und die Krankenkassen)

Zugang zum Konsumenten/Patienten

Vor allen Dingen aber über einen sehr, seh langen Atem und eine hohe Frustrationstoleranz zu verfügen

Welche drei Events sind absolute MUSTs im Bereich Digital Health, würden Sie also dringend empfehlen? 

DEMEA

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Dr. Patrick Pfeffer
im Interview

Wer sind Sie und wie beschreiben Sie Ihren Drive im Bereich digitaler Medizin, Ihre Rolle?

Mein Name ist Dr. Patrick Pfeffer, ich bin promovierter Bioinformatiker sowie Gründer und Geschäftsführer der Healthcare Investment Plattform Aescuvest, eine Art digitaler VC für medizinische Innovationen. Unsere Rolle ist klar im Empowerment angesiedelt: befähige Innovatoren der Medizin, Ihre Ideen durch Beschaffung von Kapital und medialer Aufmerksamkeit zu verfolgen.

Was ist Ihr Alleinstellungsmerkmal? Was exakt findet in Ihrem Alltag schon alles digital statt? Wo schafft die Digitalisierung damit einen Mehrwert?

Wir sind die einzige pan-Europäische Investment Plattform, die es 100 % digital erlaubt, sich an Wachstumsunternehmen aus der ganzen Welt zu beteiligen. Dieser Service steht jedem EU Bürger oder Institutionen aus dem EU Wirtschaftsraum zur Verfügung.

Wo sehen Sie die größten Chancen und das größte Potenzial in der Digitalisierung der Gesundheit? Wieso? 

From Sickcare to Healthcare. Der stete Shift hinzu mehr Vorsorge statt Nachsorge. Das heutige Healthcare mutiert zum berechtigten Downgrade Sickcare und Prävention wird das neue Healthcare.

Wo konkret sehen Sie das größte Marktpotenzial in der digitalen Gesundheit in den kommenden Jahren und wieso?

In den Bereichen Prävention sowie Digitalisierung von Prozessen oder Prozessketten. Sobald wir diesen Weg einmal größer begehen wird schnell ersichtlich, dass nicht nur der medizinische Outcome verbessert werden kann, sondern sich die Kosten massiv senken lassen können.

Was ist Ihr konkreter Ratschlag an Gründer und Investoren im Bereich digital health? 

Entweder seid ihr Erster und benötigt einen langen Atem oder ihr erwischt das perfekte Timing. Covid-19 lieferte sicherlich einen starken Grund für eine Digitalisierung des Gesundheitswesens.

Welche drei Events sind absolute MUSTs im Bereich Digital Health, würden Sie also dringend empfehlen? 

Frontiers Health. Sachs Forum. EIT Health European Health Catapult.

Empfohlene Webpages / Foren / Plattformen / Meetups / Newsletter?

Eithealth.eu

Aescuvest.eu

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Bernhard Seidenath
im Interview

Wer bist Du und wie beschreibst Du Deinen Drive im Bereich digitaler Medizin, Deine Rolle?

Ich versuche auf der politischen Schiene, das Thema digitale Gesundheit und digitale Medizin voranzubringen. Denn hier steckt so unglaublich viel Potential drin. Wie in vielen anderen Branchen – etwa auch im Automobilbau – schafft nur noch die Digitalisierung echte Innovationen. Deshalb kann man sagen: Digital ist unsere Zukunft, auch und gerade in der Medizin, aber auch in der eigenverantwortlichen Gesundheitsvorsorge der Menschen. Gerade die vergangenen Wochen haben gezeigt, dass wir auch im Bereich der medizinischen und pflegerischen Versorgung die Digitalisierung weiter voranbringen können und müssen. Als Vorsitzender des Gesundheitsausschusses im Bayerischen Landtag will ich mich weiterhin darum kümmern, dass wir die Rahmenbedingungen für mehr digitale Medizin schaffen, unter anderem, indem wir in Bayern einen Lehrstuhl für digitale Medizin einrichten. 

Was ist Dein USP, Dein Alleinstellungsmerkmal? Was exakt findet in Deinem Alltag schon alles digital statt? Wo schafft die Digitalisierung damit einen Mehrwert?

Vor allem in der Kommunikation – hier zeigt sich der klare Vorteil der Digitalisierung: schnelle Information überall und zu jeder Zeit. Im Gesundheitsausschuss und auch in dem von mir geleiteten Arbeitskreis Gesundheit und Pflege der CSU-Landtagsfraktion haben wir seit Beginn der Corona-Pandemie neue hybride Sitzungsformen entwickelt: ein Teil der Teilnehmer ist physisch vor Ort präsent, ein anderer Teil wird per Video zugeschaltet. Das klappt erstaunlich gut, auch etwa bei Powerpoint-Präsentationen. Die Zeit, die sonst für Fahrzeiten aufgewendet werden müsste, ist damit echt gesparte, geschenkte Zeit.

Wo siehst Du die größten Chancen und das größte Potenzial in der Digitalisierung der Gesundheit? Wieso? 

Sowohl für die Patienten — bei Diagnostik und Therapie — als auch für Pflegekräfte und Ärzte — durch Erleichterungen bei der Dokumentation und durch einen schnellen Überblick über Vorerkrankungen und ‑behandlungen — kann die Digitalisierung ein Segen sein. Die größten Chancen sehe ich aber im Gesundheitsverhalten der Einzelnen, die sich durch digitale Techniken laufend über die Parameter informieren können, die bei ihnen kritisch sind. Dies eröffnet gerade für die Prävention eine ganz neue Dimension. Der Freistaat Bayern hat digitale Anwendungen in den letzten Jahren sehr gefördert. Zu Recht! Auf diesem Weg müssen und werden wir auch weitergehen.

Wo konkret siehst Du das größte Marktpotenzial in der digitalen Gesundheit in den kommenden Jahren und wieso?

Gerade bei der Prävention und folglich bei der Eigenverantwortung des Einzelnen. Aber auch insgesamt bei der personalisierten Medizin, die für jeden einzelnen seine exakt auf ihn zugeschnittene und folglich ideale Therapie ermöglicht.

Darüber hinaus kann Digitalisierung bei Einzelproblemen helfen. Dazu zwei aktuelle Beispiele: 

Die Corona-App. Das Prinzip hinter der Corona-Warn-App ist einfach: Je mehr Leute sie nutzen, desto schneller lassen sich Infektionsketten nachverfolgen und in der Konsequenz unterbrechen.

Oder das Defibrillatoren-Kataster, das wir als CSU-Fraktion gerne voranbringen wollen und für das wir eine halbe Million Euro in den Staatshaushalt eingestellt haben. Denn was nützt ein Defibrillator, wenn er im Notfall nicht schnell gefunden werden kann? Hierfür brauchen wir viele und vor allem aktuelle Daten. Ideal wäre, dass im Fall des Falles Helfer – etwa via Smartphone – auf dem schnellsten Weg zum nächsten Gerät geleitet werden. Solche Apps gibt es zwar bereits – sie sind aber häufig nicht aktuell und vollständig. 

Was ist Dein konkreter Ratschlag an Gründer und Investoren im Bereich digital health? 

Dranbleiben! Wir brauchen Euch und Eure Ideen! Wir haben in den letzten Jahren durchaus gemerkt, dass im Gesundheitsbereich, der ja von vielen großen Tankern bestimmt wird, oft ein langer Atem vonnöten ist. Aber letztlich setzen sich die guten Ideen durch. Vor allem können wir auf den Mehrwert für die Menschen nicht verzichten. Aufzugeben wäre demnach unterlassene Hilfeleistung! 

Welche drei Events sind absolute MUSTs im Bereich Digital Health, würdest Du also dringend empfehlen? 

Die in Bayern für Oktober 2020 geplante virtuelle Veranstaltung „connect health care“, 

Der MedTech-Summit des Forums MedTech-Pharma, der das nächste Mal im Jahr 2021 stattfinden wird,

Die Veranstaltungsreihe „the future of healthcare“ zur Zukunft des Gesundheitswesens, die von der Plattform digitale Gesundheit und Medizin des Zentrums Digitalisierung Bayern (ZD.B) veranstaltet wird. 

Nicht zu vergessen der „Münchner Digital Health Summit“ der Technischen Universität München (TUM). 

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Sebastian von Lovenberg
im Interview

Wer sind Sie und wie beschreiben Sie Ihren Drive im Bereich digitaler Medizin, Ihre Rolle?

Mein Name ist Sebastian von Lovenberg, habe an der Universität zu Köln Gesundheitsökonomie studiert und darf seit Juni 2019 die Aktivitäten in der DACH Region für die Firma Allm EMEA GmbH leiten. 

Digitalisierung begleitet uns im Alltag, jederzeit und überall. Die meisten von uns organisieren sich heutzutage ausschließlich mobil und digital. Daraus entstehen große Vorteile und spart nicht zuletzt auch Ressourcen. Viele dieser sich im Alltag bewerten Tools und Prozesse, wie z.B. das Kommunizieren über Messaging Apps, gilt es für das Gesundheitswesen zu optimieren, anzupassen und die Vorteile zu nutzen. Getreu dem Motto „Optimize daily routine for healthcare!“.

Was ist Ihr Alleinstellungsmerkmal? Was exakt findet in Ihrem Alltag schon alles digital statt? Wo schafft die Digitalisierung damit einen Mehrwert?

Ich hoffe nicht, dass es Alleinstellungsmerkmale sind, denn dann wäre ich mit meinen Idealen und Vorstellungen zum Thema Healthcare ziemlich einsam. Gerade die letzten Wochen, seit dem Ausbruch der Corona Pandemie, haben gezeigt, dass viele bis vor kurzem unvorstellbare Prozesse nun fast vollständig digital geschehen und das diese vor allem fast ausschließlich positiv bewertet werden und nicht nur als Notlösung Betrachtung finden. 

 In meinem persönlichen Alltag passiert vieles schon seit Jahren digital. Alleine aus dem Grund das ich bisher fast ausschließlich für internationale Unternehmen tätig war, macht den Einsatz von digitalen Tools notwendig. Virtuelle Meetings gehören somit schon seit Jahren zu meiner täglichen Routine. Digitalisierung kann, richtig eingesetzt, großartige Mehrwerte schaffen. Dabei ist die Digitalisierung zuerst nicht mehr als ein Werkzeug – welches nur einen Mehrwert bringt, wenn es richtig eingesetzt wird. Oder haben Sie schon einmal versucht mit einer Säge einen Nagel in die Wand zu hauen? 

Wo sehen Sie die größten Chancen und das größte Potenzial in der Digitalisierung der Gesundheit? Wieso? 

Da die Digitalisierung nicht einfach so passiert, sondern eine Prozess-Optimierung voraussetzt bietet dies große Chancen und Potenziale. Häufig deckt die Digitalisierung Schwachstellen innerhalb eines Systems bzw. Prozesses auf. Dies bietet somit die Möglichkeit Prozesse nochmal neu zu überdenken und zusammen mit der Digitalisierung gewinnbringend zu optimieren. 

Bei einer zunehmenden Anzahl an Patienten und Multimorbidität und einer gleichzeitig sinkenden Zahl an ärztlichem und pflegerischem Personal wird der Faktor Mensch im Gesundheitswesen wichtiger den je. Digitalisierung kann personelle Ressourcen schonen und durch Entscheidungshilfen die Behandlungsqualität im Gesundheitswesen steigern.  

Wo konkret sehen Sie das größte Marktpotenzial in der digitalen Gesundheit in den kommenden Jahren und wieso?

Große Potentiale liegen in individualisierten Therapien welche durch Künstliche Intelligenz (KI), welche meiner Meinung nach das größte Marktpotenzial hat, unterstützt werden. 

KI bietet in vielfältiger Weise Entscheidungshilfen für Mediziner, was in einigen Fachdisziplinen schon einige Jahre lang in Anspruch genommen wird. Aber auch andere Bereiche wie die digitale und mobile Kommunikation oder die Telemedizin besitzen großes Potenzial.  

Was ist Ihr konkreter Ratschlag an Gründer und Investoren im Bereich digital health? 

Ein konkreter Ratschlag, wenn nicht sogar der Ratschlag schlechthin, ist Geduld. Der Gesundheitsmarkt ist bekanntlich ein sehr träger Markt, der neben vielen individuellen Befindlichkeiten höchst politisch agiert. Es herrschen sehr intensive Marktanforderungen die schnell die Euphorie, den Tatendrang und die Schnelligkeit eines Start-Ups zu Nichte machen. Ich möchte damit gar nicht alle Regularien des hiesigen Gesundheitsmarktes schlecht machen, würde mir aber an vielen Stellen wünschen das man mehr Mut aufbringt um einfach mal zu machen. 

Welche drei Events sind absolute MUSTs im Bereich Digital Health, würden Sie also dringend empfehlen? 

Im Bereich Digital Health sind MUSTs Events meiner Meinung nach die DMEA, HIMSS (Europe) und der Hauptstadtkongress. Wobei es auch eine Vielzahl an kleineren und regionalen Events gibt, die wirklich lohnenswert sind wie z.B. das ETIM am Universitätsklinikum Essen. 

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Julia Laukemann
im Interview

Wer bist Du und wie beschreibst Du Deinen Drive im Bereich digitaler Medizin, Deine Rolle?

Julia Laukemann, Gründerin von My Blossom, ein Start up für holistische Self Care. Unsere My Blossom App wird über die nächsten 5 Jahre mehr als 1 Million Frauen über Bewegungs-, Meditations- und Achtsamkeitsprogramme dabei unterstützen, sich mit ihrem „glücklichsten Ich“ verbinden – und damit auch Stress, Burnout und Depressionen vorzubeugen.

Über unseren Ansatz des Emotion Trackings werden wir hunderttausenden Frauen zeigen, wie sich nicht nur ihre physische, sondern auch ihre mentale Gesundheit über das Praktizieren von Self Care verbessert. Und über Emotion AI möchten wir dazu beitragen, dass Frauen gesünder, glücklicher und damit auch länger leben. 

Was ist Dein USP, Dein Alleinstellungsmerkmal? Was exakt findet in Deinem Alltag schon alles digital statt? Wo schafft die Digitalisierung damit einen Mehrwert?

Unser MVP, heute schon live in Deutschland, Österreich und der Schweiz, wurde bereits von ein paar tausend Frauen genutzt, die Self Care nicht nur mehr als 20.000 mal mit unseren Video- und Audio-Programmen praktizieren, sondern auch mehrere tausende Gefühlszustände über unsere App getracked haben. Das hat uns – und auch unsere Seed-Investoren – darin bestätigt, dass unser holistisches Wellbeing Angebot kombiniert mit mental Health Aspekten von unseren Zielgruppen gut angenommen wird und für uns einen klaren USP gegenüber reinen Meditations- oder Yoga Apps darstellt. In wenigen Wochen rollen wir unser neues Produkt nicht nur hier in Deutschland, sondern auch nach Spanien und Italien aus und es wird definitiv spannend sein zu sehen, ob auch in diesen europäischen Märkten und vor allem auch post-Corona unser Produktangebot genauso gut angenommen wird wie bisher in DACH.

Unser gesamtes Produkt, unser Marketing, und unser CRM ist heute schon digital und unser digitales Customer Lifecycle Management wird aktuell über ein neues Backend ausgebaut. Hierüber wird es uns möglich sein, unsere Programmangebote noch viel gezielter an unsere Kunden auszuspielen – und vor allem auch auf ihre individuellen Gefühlszustände viel persönlicher einzugehen. Wenn man das aus Gesundheitspräventions-Sicht betrachtet, möchten wir mit My Blossom dafür sorgen, dass Frauen über unsere App und unsere auf ihren Gefühlszustand individuell zugeschnittenen Programme aktiv Stress abbauen und potentiell daraus resultierenden psychischen und physischen Krankheiten vorbeugen können. 

Wo siehst Du die größten Chancen und das größte Potenzial in der Digitalisierung der Gesundheit? Wieso? 

Die größten Chancen liegen meines Erachtens in einer personalisierten und individualisierten Gesundheitsvorsorge sowie Therapiemöglichkeiten, die aufgrund von Big Data und künstlicher Intelligenz effektivere und effizientere Behandlungserfolge herbeiführen können. Wearables und Apps, die Menschen über ihren Gesundheitszustand aufklären und, wie etwa auch My Blossom, zu einem gesünderen Lebensstil motivieren, werden hoffentlich in Zukunft – vor allem in Kombination mit AI und der Auswertung von Biomarkern – eine noch größere Rolle bei der Prävention von Krankheiten spielen. Digitale Portale, die das Wissen über das Auftreten und die Behandlung von Krankheiten bündeln, mit KI Anreichern und sowohl B2B als auch B2C zur Verfügung stellen, und Videosprechstunden, für die sich ja seit Covid-19 immer mehr Ärzte auch öffnen, werden auch global betrachtet immer mehr Menschen den Zugang zu ärztlicher Versorgung, Heilung und Gesundheitsprävention ermöglichen.

Nicht zuletzt führt dies dann auch zu einer potentiellen Kostensenkung bei Forschung und Therapiemöglichkeiten, v.a. dann, wenn B2C seitig viel mehr Daten zur Verfügung stehen.  Und dieses „Big Data“ wiederum lässt sich vor allem dann erzielen, wenn Patienten oder User von Präventionsprodukten diese einfach in ihren Alltag integrieren können. 

Aus der Sicht meines Start ups heißt das: die Effekte von bestimmten Therapien in Kombination mit gezielter holistischer Self Care auf die Gesundheit von Frauen lassen sich vor allem dann gut messen, wenn den Frauen die Nutzung von digitalen Wellbeing Produkten Spaß macht, ihren Lifestyle wiederspiegelt und sich für sie gut anfühlt.  

Wo konkret siehst Du das größte Marktpotenzial in der digitalen Gesundheit in den kommenden Jahren und wieso?

Aus nicht-medizinischer Sicht sehe ich ganz klar die Stärke von digitalen Wellnessprodukten Aspekte digitaler Gesundheit zu integrieren und aufgrund ihres bewiesenen Product-Market-Fits Gesundheitsprävention für einen viel größeren Anwendermarkt „sexy“ zu machen. Wenn dies wiederum, jetzt aus rein deutscher Sicht betrachtet, von Krankenversicherungen, Ärzten und Arbeitgebern zusätzlich gefördert wird, können wir gemeinsam dazu beitragen, dass ein Großteil unserer typischen Zivilisationskrankheiten wie Rückenbeschwerden, Übergewicht oder Depressionen viel früher erkannt bzw. ihnen vorgebeugt werden können. In Marktgrößen gesprochen: Wenn ein digitaler weltweiter Gesundheitsmarkt von über 100 Milliarden ein durchschnittliches Wachstum von 28% bis 2026 aufzeigt, dann muss doch die Digitalisierung nicht nur bei der Entschärfung der Gefahren von Pandemien helfen können, sondern auch einen Rieseneffekt auf die Minimierung von Volkskrankheiten haben.*

Um beim Beispiel Depressionen, heute weltweit schon die zweithäufigste Volkskrankheit, zu bleiben: Hier wissen wir ja, dass eine Früherkennung die Heilungschancen massiv erhöht. Und genau da setzen wir mit My Blossom an: Abgestimmt auf das Gefühlsleben unserer Nutzerinnen tragen unsere Yoga-, Pilates-, Meditations-, Ernährungs- und Achtsamkeits-Programme dazu bei, dass Frauen ihren persönlichen Gesundheitscoach immer „in der Tasche“ mit dabei haben. „Wie geht es Dir heute?“, „Wofür bist Du heute dankbar?“, „Von was möchtest Du heute loslassen?“ sind Fragen, die unsere App unseren Nutzerinnen tagtäglich stellt und ihnen dabei hilft, nicht nur körperlich fit zu bleiben, sondern auch mentale Stärken aufzubauen und optimistischer, krisenfester und damit weniger anfällig für Depressionen zu werden. 

Was ist Dein konkreter Ratschlag an Gründer und Investoren im Bereich digital health? 

Mit meinem langjährigen Background aus der Entertainment Branche ist es mir ein persönliches Anliegen Produkte und Dienstleistungen zu schaffen, die Menschen begeistern und Spaß machen. Das kann man durch ein exzellentes UI Design schaffen, durch tolle Inhalte, durch Gamification, die ein Engagement mit Deinem Produkt erhöht, oder auch durch ein Zielgruppen gerechtes Marketing, das ein „Sense of Belonging“ triggert – also das Bedürfnis unbedingt Teil einer Nutzergruppe sein zu wollen. Und am allerbesten funktioniert das Ganze, wenn man es orchestriert anwendet. Gerade weil es sich im Gesundheitsmarkt ja um einen Lebens- und überlebenswichtigen Markt handelt, würde ich mir daher wünschen, dass sich sowohl Gründer als auch Investoren nicht nur auf das „how can I solve a pain“ Momentum eines skalierbaren Geschäftsmodells konzentrieren, sondern auch „how can I create a gain“ aus Endnutzersicht. Wie kann ich also ein digitales Produkt schaffen, das im (deutschen) Endkundenmarkt auch ohne dass eine Krankenversicherung die Kosten dafür übernimmt, ein zentraler Bestandteil der Gesundheitsprävention im Alltag vieler Menschen wird. 

Wenn wir unseren Job mit My Blossom weiterhin gut machen, hoffe ich, dass unsere App, unsere Kundenansprache und auch unsere Innovationskraft die nächsten 5 Jahre hinweg einen wertvollen Beitrag leisten wird, die körperliche und geistige Gesundheit von Frauen zu fördern.   

Welche drei Events sind absolute MUSTs im Bereich Digital Health, würdest Du also dringend empfehlen? 

Den Digital Health Summit in München, die Digital Health Conference in Berlin und – für My Blossom natürlich besonders relevant -, die Emotion AI Conference.

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Dr. Georg S. Müzenrieder
im Interview

Wer sind Sie und wie beschreiben Sie Ihren Drive im Bereich digitaler Medizin, Ihre Rolle?

  Die Digitalisierung im Gesundheitswesen beschäftigt unterschiedlichste Akteuren auf unterschiedlichsten Ebenen (verschiedene Akteure der Selbstverwaltung, Politik und Verwaltung auf EU-, Landes- und Bundesebene). Ich leite im Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege das Referat Wissenstransfer und Zukunftsfragen (und Digitalisierung) in Gesundheit und Pflege. Das betrifft einerseits die strategische Ausrichtung in diesem Bereich, andererseits die konkrete Umsetzung einzelner Ansätze in Projekten. Genau diese Bandbreite von der abstrakten Ausrichtung bis hin zur konkreten Umsetzung ist eine besondere Herausforderung meiner Tätigkeit, eröffnet aber gleichzeitig spannende Chancen der Gestaltung.  

Was ist Ihr Alleinstellungsmerkmal? Was exakt findet in Ihrem Alltag schon alles digital statt? Wo schafft die Digitalisierung damit einen Mehrwert?

Die Vernetzung sowie der Austausch der Länderverwaltungen und die Kontakte auf Bundesebene sind aus meiner Sicht entscheidend, um Bayern bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen voranzubringen. Als Vorsitzender des Beirats der gematik sowie als Vorsitzender der Bund-Länder-Arbeitsgemeinschaft Digitalisierung im Gesundheitswesen gehören Besprechungen und Gremienarbeit zum täglichen Geschäft. Was früher mit Präsenzterminen verbunden war, wird mittlerweile (natürlich auch aufgrund der Beschränkungen der letzten Monate aufgrund der Corona-Pandemie) größtenteils digital durchgeführt. Dies gilt im Übrigen auch für die Kommunikation und Zusammenarbeit im Ministerium mit seinen mittlerweile drei Standorten und verschiedensten Arbeitsmodellen der Kolleginnen und Kollegen. Virtuelle Zusammenarbeit gehört daher bei mir mittlerweile zum Standardgeschäft.

Wo sehen Sie die größten Chancen und das größte Potenzial in der Digitalisierung der Gesundheit? Wieso? 

Aus meiner Sicht wird die sektorenübergreifende digitale Vernetzung des Gesundheitswesens auf Basis der Telematikinfrastruktur (TI) der entscheidende nächste Schritt sein, um das Potential der Digitalisierung zu realisieren. Die elektronische Patientenakte (ePA) soll zum entscheidenden Baustein werden, die Daten aus unterschiedlichen Bereichen innerhalb der Datenhoheit des Patienten zusammenzubringen, zu speichern und intelligent nutzbar zu machen. Diese Entwicklung wird zu einem großen Mehrwert für die Patientinnen und Patienten sowie für die Akteure des Gesundheitswesens führen sowie eine Vielzahl von Innovationen triggern. 

Wo konkret sehen Sie das größte Marktpotenzial in der digitalen Gesundheit in den kommenden Jahren und wieso?

Hierzu verweise ich auf die Ausführungen zu Frage 3.

Was ist Ihr konkreter Ratschlag an Gründer und Investoren im Bereich digital health? 

Diese Frage ist als Vertreter der Verwaltung nicht einfach zu beantworten. Was mir häufig bei innovativen digitalen Ideen und Startups auffällt, ist Folgendes: regelmäßig handelt es sich um ein technisch höchst innovatives und interessantes Produkt. Allerdings machen sich Gründer häufig nur wenig Gedanken darüber, ob dieses Produkt praxisgerecht auf die Abläufe im Gesundheitswesen ausgerichtet ist und wie die Frage der späteren Refinanzierung beantwortet werden kann. Hier kann ich nur empfehlen, frühzeitig mit einem erfahrenem Partner im Gesundheitswesen zusammenzuarbeiten.

Welche drei Events sind absolute MUSTs im Bereich Digital Health, würden Sie also dringend empfehlen? 

Als Vertreter des Freistaats Bayern möchte ich natürlich gerne den Fokus etwas auf die Veranstaltungen richten, die der Freistaat ausrichtet/unterstützt. Das wäre zum einen der MedTech Summit, der jährlich in Nürnberg stattfindet (dieses Jahr digital). Zum anderen die Vielzahl der von Medical Valley ausgerichteten Veranstaltungen; exemplarisch kann hier die Medical Valley Innovation Night genannt werden.

Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege plant zudem dieses Jahr erstmalig unter dem Titel „Connect/Health/Care“ einen großen E-Health- und E-Care-Kongress. Dieser wird in 2020 voraussichtlich ebenfalls digital stattfinden. Details werden wir in Kürze veröffentlichen.

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Marcus van Dyck
im Interview

Wer bist Du und wie beschreibst Du Deinen Drive im Bereich digitaler Medizin, Deine Rolle?

Mein Name ist Dr. Marcus van Dyck und ich bin „Health Enthusiast“ mit den Schwerpunkten Prävention und Gesundheitspolitik. Im Rahmen meiner Promotion, in der ich chronische Dialysepatienten begleitet habe, wurde mir eins vor Augen geführt: Es finden noch immer unglaublich viele Prozesse im Arzt- und Patientenalltag analog statt. Gerade um beider Alltag leichter und effizienter zu gestalten, sind digitale Innovationen notwendig – angefangen von digitalen Sprechstunden, individuellen Therapiemöglichkeiten bis hin zur Compliance-Unterstützung für die Medikamenteneinnahme für Patienten. Deshalb befassen wir uns in dem Start-Up, in dem ich tätig bin, u.a. mit dem Thema Telemedizin. Im betrieblichen Kontext sehen wir bereits die Akzeptanz dieser digitalen Maßnahmen steigen – da geht aber noch viel mehr.

Was ist Dein USP, Dein Alleinstellungsmerkmal? Was exakt findet in Deinem Alltag schon alles digital statt? Wo schafft die Digitalisierung damit einen Mehrwert?

Der USP ist die Verbindung von Gesundheitspolitik und medizinischem Wissen – denn ohne die richtigen Rahmenbedingungen (Stichwort: Arztvergütung, Medizinproduktregulation, Wirksamkeitsevaluation und viele mehr) sind digitale Innovationen nur schwer schnell und effizient in den Alltag zu bringen. Ich organisiere mittlerweile fast alles über das Smartphone – Bankgeschäfte tätigen, Kochrezepte suchen oder Sprachen lernen. Durch die Digitalisierung bin ich zeitlich flexibel und ortsungebunden – ich selbst kann entscheiden, wann es gerade passt. Durch die digitalen Medien erhalten wir Zugang zu unglaublich viel Informationen – das ist ein absoluter Mehrwert. 

Wo siehst Du die größten Chancen und das größte Potenzial in der Digitalisierung der Gesundheit? Wieso? 

Die Potenziale sind enorm vielfältig – von einer einfacheren Terminorganisation beim Arzt, der ortsunabhängigen Patientenberatung bis hin zur intensiveren Nutzung eigener Gesundheitdsdaten (Stichwort: Self-Optimization). Der Digitalisierung wird hier vor allem die Individualiserung der Gesundheit weiter nach vorne bringen, gerade weil auch die Individualisierung momentan stark im Fokus steht und sehr wahrscheinlich noch weiter zunehmen wird.  

Wo konkret siehst Du das größte Marktpotenzial in der digitalen Gesundheit in den kommenden Jahren und wieso?

Das europaweite Marktvolumen im digitalen Gesundheitsmarkt soll laut der Roland Berger Studie „Future of Health“ bis 2025 auf knapp 150 Mrd. Euro wachsen. Das Potential ist also rießig. Die größten Potentiale sehe ich KI-basierten Therapieentscheidungen und der digitalen Krankheitsprävention. Auch Selbstüberwachungs-Apps besitzen ein starkes Potential. Die Gründe dafür liegen in der immer besser werdenden künstlichen Intelligenz und dem Streben nach individueller Gesundheit von Menschen. So helfen Algorithmen mittlerweile dem Arzt bei der Erkennung von Radiologiebefunden – das wird in den kommenden Jahren noch weiter zu nehmen. Auch das individuelle Streben nach Gesundheit spielt eine wichtige Rolle. Viele Menschen wollen zudem individuelle Empfehlungen erhalten, die genau zu Ihrer Situation passen. Dabei sind sie auch bereit, sich selbst zu überwachen (z.B. mittels Smartwatch). Das hat eine große Auswirkung für den Präventionsgedanken – die Prävention wird individuell viel mehr gesteuert, aber auch wahrgenommen werden. 

Was ist Dein konkreter Ratschlag an Gründer und Investoren im Bereich digital health? 

Als Mitarbeiter in einem Start-Up ist es enorm wichtig, dass man klar kommunizieren kann, was genau das eigene Produkt ist, was es kann und worin der Mehrwert besteht. Das klingt banal, ist es aber nicht. In 1-2 Sätzen sollte das eigene Produkt erklärt werden können. Das ist insbesondere bei komplexen Produkten schwierig – aber die Nutzer und insbesondere die Investoren müssen klar verstehen, worin der Mehrwert besteht.

Welche drei Events sind absolute MUSTs im Bereich Digital Health, würdest Du also dringend empfehlen? 

Der Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit ist für die Netzwerkbildung ideal geeignet. Die Digital Health Conference in Berlin ist ebenfalls empfehlenswert, da auch hier junge Start-Ups und führende Branchenköpfe anzutreffen sind. Last but not least der Big-Data.AI Summit. 

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Gerhard Härtl
im Interview

Wer sind Sie und wie beschreiben Sie Ihren Drive im Bereich digitaler Medizin, Ihre Rolle?

Unser Unternehmen Philips hat sich in kurzer Zeit zum innovativen Healthcare Anbieter gewandelt. Dieser Transformationsprozess konnte nur über neue durchgängige interne digitale Prozesse, als auch durch die konsequente Ergänzung des Portfolios mit IT Lösungen und Dienstleistungskonzepten erfolgen. Multisektorale Vernetzung propagieren wir seit Jahren und entwickeln dafür gemeinsam mit unseren Kunden die entsprechenden Konzepte. Jetzt mit der aktuellen Situation mit Covid-19 werden diese Blueprints nun hoffentlich schneller in der Realität umsetzbar.

Was ist Ihr Alleinstellungsmerkmal? Was exakt findet in Ihrem Alltag schon alles digital statt? Wo schafft die Digitalisierung damit einen Mehrwert?

Videokonferenzen mit Kunden als Vorbereitung von Folge Terminen; Effizienterer Zeiteinsatz und fokussiertes Arbeiten durch zeitlich begrenzte Video Calls. Wegfall von Reisezeiten. Konsequente Nutzung von Microsoft „Teams“ & Sharepoints kombiniert mit regelmäßigen kurzen Teamcalls und individuellen Gesprächen mit Mitarbeitern.

Im Privaten nutze ich schon lange digitale Lösungen u.a.  für die Reiseplanung und Durchführung, Finanzen, Bücher/Zeitschriften und Musik Streaming. Seit heute auch die Corona Warn App – aber die digitale Gesundheitsakte habe ich selbst leider noch nicht. 

Wo sehen Sie die größten Chancen und das größte Potenzial in der Digitalisierung der Gesundheit? Wieso?

Zugriff auf alle vorhandenen Gesundheitsinformationen und entsprechende Unterstützung bei der Diagnose und Therapieentscheidung. Dadurch wird sowohl die Effizienz in der Diagnose, als auch die Logistik verbessert. Auch die Unterstützung von Angehörigen wird dadurch erleichtert. Aktuell werden zu viele Kosten verursacht, weil die Informationen bereits durchgeführter Diagnosen nicht verfügbar sind, Doppeluntersuchungen durchgeführt werden und auch keine Transparenz besteht. Den zeitlichen Aufwand den Patienten und Ihre Angehörigen aufbringen müssen, um alle Voruntersuchungen durchzuführen, müsste volkswirtschaftlich bewertet werden und den Kosten für Digitalisierung gegenübergestellt werden. 

Online Schulungen und Videoschulungen mit Qualitätsnachweis werden sich sicher durchsetzen    

Wo konkret sehen Sie das größte Marktpotenzial in der digitalen Gesundheit in den kommenden Jahren und wieso?

Interaktion Patient und behandelnde Ärzte/Kliniken; à Akzeptanz und Bindung an den Gesundheitsdienstleister.

Datenanalysen für schnelleren und besseren Therapieentscheidung kombiniert mit einer strukturierten und maßgeschneiderten Medikamentierung.

Gesamtkosten müssten damit sinken und die Erfahrung & Qualität stetig ansteigen.

Was ist Ihr konkreter Ratschlag an Gründer und Investoren im Bereich digital health? 

Neue Produkte und Dienstleistungen müssen positive finanzielle Effekte durch Prozessänderungen und Vermeidung von Verschwendung bewirken.

Konkretes Projekt mit einem Kunden umsetzen und den Mehrwert belegen. Nicht auf den nächsten Fördertopf für das nächste Pilotprojekt warten. Gutes Netzwerk aufbauen und sich nicht von den etablierten Mauern entmutigen lassen. 

Welche drei Events sind absolute MUSTs im Bereich Digital Health, würden Sie also dringend empfehlen? 

DAC/BAT für die Digitalisierung der Intensivmedizin; DMEA; Bayrischer Telemedizintag

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Interviews

Alexander Meyer
im Interview

Wer bist Du und wie beschreibst Du Deinen Drive im Bereich digitaler Medizin, Deine Rolle?

Ich bin Alex Meyer, ehemaliger Software Unternehmer und nun VC für frühphasen Software Investments bei 42CAP, das ich mit einem ehemaligen Mitunternehmer Thomas Wilke in 2015 gestartet habe. Wir fokussieren uns auf v.a. B2B Investments und im Rahmen dessen ist einer unserer Themenblöcke auch „Digital Health“.

Was ist Dein USP, Dein Alleinstellungsmerkmal?  

Wir gehören zu den wenigen Investoren, die zuvor ein relevantes Software Unternehmen in Europa aufgebaut haben mit 500 Mitarbeitern und €50m Umsatz, das nach der Anlaufphase nachhaltig profitabel war. Wir haben alle Hochs und Tiefs von 1999-2012 durchlaufen inkl. zwei großer ökonomischen Zyklen und haben das Unternehmen dann in 2012 an einen großen amerikanischen Softwarekonzern verkauft in dessen erweiterten Gesamtvorstand wir dann 3 Jahre waren. 

Wo siehst Du die größten Chancen und das größte Potenzial in der Digitalisierung der Gesundheit? Wieso? 

Für Gesundheit wird in der entwickelten Welt >10% vom BIP ausgegeben. In der USA sogar weit über 15%. Zudem hinkt dieser Bereich der Möglichkeiten der Digitalisierung hinterher. Problematisch ist nur, dass dieser Bereich eine sehr komplexe Struktur hat und es daher nicht so leicht ist die Möglichkeiten der Digitalisierung voran zu treiben. Daher interessieren uns v.a. Opportunitäten, die vielleicht nicht die beste Lösung haben, wenn man die Welt neu starten würden, sondern die die größte Veränderung bewirken können unter Berücksichtigung der technischen Möglichkeiten und der vorhandenen Strukturen. 

Wo konkret siehst Du das größte Marktpotenzial in der digitalen Gesundheit in den kommenden Jahren und wieso?

Die digitale Gesundheit war eine der ersten theoretischen Anwendungsfelder von Künstlicher Intelligenz. Obwohl der erhoffte Durchbruch bisher nicht geschehen ist, gab es starke Fortschritte und Entwicklungen der letzten Jahre, sowohl auf Seite der Technologie als auch in der Bereitschaft der Industrie, neue Dinge zu adaptieren. Ich glaube daher, dass wir in den kommenden Jahren erleben werden, wie Künstliche Intelligenz nicht nur in Pilotprojekten getestet wird, sondern eine aktive Rolle in der Unterstützung von medizinischen Fragen spielen wird.

Was ist Dein konkreter Ratschlag an Gründer und Investoren im Bereich digital health? 

Wie oben erwähnt eine Balance zu finden zwischen den technischen Möglichkeiten (wenn man die Welt neu starten würde) und den Möglichkeiten der Umsetzung in den vorhandenen Strukturen. Zudem würde ich jedem Unternehmer – unabhängig vom Bereich – empfehlen (1) lange und hart über das Marktpotential und Marktsegmente nachzudenken und (2) nie aufhören am „Product-Market-Fit“ zu iterieren. Ich habe so viele gute Unternehmer getroffen, die zu naiv beim Marktpotential waren und sich zu schnell mit einem Produktstatus zufrieden gegeben haben.

Welche drei Events sind absolute MUSTs im Bereich Digital Health, würdest Du also dringend empfehlen? 

Ich gehe ganz wenig auf Events. Ich baue lieber selektiv mein Netzwerk auf und lese mich in Themen ein. Daher bin ich hier nicht wirklich ein guter Ratschlaggeber.

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Dr. Alexandra Jorzig
im Interview

Wer bist Du und wie beschreibst Du Deinen Drive im Bereich digitaler Medizin, Deine Rolle?

Ich bin Fachanwältin für Medizinrecht und zugleich Professorin für Gesundheits- und Sozialrecht. Im Rahmen dieser Tätigkeiten befasse ich mich u.a. viel mit der Beratung von Startups, der Implementierung von Telemedizin und insgesamt mit den rechtlichen Fragen rund um Digitalisierung der Medizin und Datenschutz. Zudem wirke ich selber in einem Forschungsprojekt zu KI im therapeutischen Bereich mit und publiziere viel zu diesen Themen.

Was ist Dein USP, Dein Alleinstellungsmerkmal? Was exakt findet in Deinem Alltag schon alles digital statt? Wo schafft die Digitalisierung damit einen Mehrwert?

Dass ich zu den wenigen Jurist*innen gehöre, die nicht sagt, es geht nicht, sondern die stets nach einer Lösung sucht. Ganz frei nach Hermann Hesse „Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.“

Wo siehst Du die größten Chancen und das größte Potenzial in der Digitalisierung der Gesundheit? Wieso? 

Die größten Chancen sehe ich in der größeren Präzision und Schnelligkeit in der Diagnostik und Behandlung. Aber auch in digitalisierten Abläufen, die ein hohes Maß an Qualitätssicherung bieten, welches unerlässlich Für eine gute Behandlung ist. Zudem sehe ich darin die Stärkung des/r Patient*innen, die dadurch mehr und mehr ins Zentrum des Geschehens gerückt werden. Das Scannen an riesigen Darenmengen Innerhalb kürzester Zeit ist von Menschen nicht zu leisten, umso schöner, dass der Mensch sich hier die Technik zu Nutze machen kann.

Wo konkret siehst Du das größte Marktpotenzial in der digitalen Gesundheit in den kommenden Jahren und wieso?

Das größte Marktpotential sehe ich im Bereich der Diagnostik. Hier kann u.a. KI zu einer sehr viel schnelleren und präziseren Diagnose verhelfen. 

Was ist Dein konkreter Ratschlag an Gründer und Investoren im Bereich digital health? 

Gründer sollten unbedingt vor Start das Konzept unter medizinrechtlichen Aspekten prüfen lassen. Nicht selten kollidiert ein innovatives Vorhaben mit berufsrechtlichen Aspekten, da wir ein arztzentriertes Gesundheitssystem haben, in dem nicht ohne Weiteres originär Ärzten vorbehaltene Aufgaben durch digitale Tools ersetzbar sind.

Welche drei Events sind absolute MUSTs im Bereich Digital Health, würdest Du also dringend empfehlen?

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DMEA

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