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Alexander Meyer
im Interview

Wer bist Du und wie beschreibst Du Deinen Drive im Bereich digitaler Medizin, Deine Rolle?

Ich bin Alex Meyer, ehemaliger Software Unternehmer und nun VC für frühphasen Software Investments bei 42CAP, das ich mit einem ehemaligen Mitunternehmer Thomas Wilke in 2015 gestartet habe. Wir fokussieren uns auf v.a. B2B Investments und im Rahmen dessen ist einer unserer Themenblöcke auch „Digital Health“.

Was ist Dein USP, Dein Alleinstellungsmerkmal?  

Wir gehören zu den wenigen Investoren, die zuvor ein relevantes Software Unternehmen in Europa aufgebaut haben mit 500 Mitarbeitern und €50m Umsatz, das nach der Anlaufphase nachhaltig profitabel war. Wir haben alle Hochs und Tiefs von 1999-2012 durchlaufen inkl. zwei großer ökonomischen Zyklen und haben das Unternehmen dann in 2012 an einen großen amerikanischen Softwarekonzern verkauft in dessen erweiterten Gesamtvorstand wir dann 3 Jahre waren. 

Wo siehst Du die größten Chancen und das größte Potenzial in der Digitalisierung der Gesundheit? Wieso? 

Für Gesundheit wird in der entwickelten Welt >10% vom BIP ausgegeben. In der USA sogar weit über 15%. Zudem hinkt dieser Bereich der Möglichkeiten der Digitalisierung hinterher. Problematisch ist nur, dass dieser Bereich eine sehr komplexe Struktur hat und es daher nicht so leicht ist die Möglichkeiten der Digitalisierung voran zu treiben. Daher interessieren uns v.a. Opportunitäten, die vielleicht nicht die beste Lösung haben, wenn man die Welt neu starten würden, sondern die die größte Veränderung bewirken können unter Berücksichtigung der technischen Möglichkeiten und der vorhandenen Strukturen. 

Wo konkret siehst Du das größte Marktpotenzial in der digitalen Gesundheit in den kommenden Jahren und wieso?

Die digitale Gesundheit war eine der ersten theoretischen Anwendungsfelder von Künstlicher Intelligenz. Obwohl der erhoffte Durchbruch bisher nicht geschehen ist, gab es starke Fortschritte und Entwicklungen der letzten Jahre, sowohl auf Seite der Technologie als auch in der Bereitschaft der Industrie, neue Dinge zu adaptieren. Ich glaube daher, dass wir in den kommenden Jahren erleben werden, wie Künstliche Intelligenz nicht nur in Pilotprojekten getestet wird, sondern eine aktive Rolle in der Unterstützung von medizinischen Fragen spielen wird.

Was ist Dein konkreter Ratschlag an Gründer und Investoren im Bereich digital health? 

Wie oben erwähnt eine Balance zu finden zwischen den technischen Möglichkeiten (wenn man die Welt neu starten würde) und den Möglichkeiten der Umsetzung in den vorhandenen Strukturen. Zudem würde ich jedem Unternehmer – unabhängig vom Bereich – empfehlen (1) lange und hart über das Marktpotential und Marktsegmente nachzudenken und (2) nie aufhören am „Product-Market-Fit“ zu iterieren. Ich habe so viele gute Unternehmer getroffen, die zu naiv beim Marktpotential waren und sich zu schnell mit einem Produktstatus zufrieden gegeben haben.

Welche drei Events sind absolute MUSTs im Bereich Digital Health, würdest Du also dringend empfehlen? 

Ich gehe ganz wenig auf Events. Ich baue lieber selektiv mein Netzwerk auf und lese mich in Themen ein. Daher bin ich hier nicht wirklich ein guter Ratschlaggeber.