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Sebastian von Lovenberg
im Interview

Wer sind Sie und wie beschreiben Sie Ihren Drive im Bereich digitaler Medizin, Ihre Rolle?

Mein Name ist Sebastian von Lovenberg, habe an der Universität zu Köln Gesundheitsökonomie studiert und darf seit Juni 2019 die Aktivitäten in der DACH Region für die Firma Allm EMEA GmbH leiten. 

Digitalisierung begleitet uns im Alltag, jederzeit und überall. Die meisten von uns organisieren sich heutzutage ausschließlich mobil und digital. Daraus entstehen große Vorteile und spart nicht zuletzt auch Ressourcen. Viele dieser sich im Alltag bewerten Tools und Prozesse, wie z.B. das Kommunizieren über Messaging Apps, gilt es für das Gesundheitswesen zu optimieren, anzupassen und die Vorteile zu nutzen. Getreu dem Motto „Optimize daily routine for healthcare!“.

Was ist Ihr Alleinstellungsmerkmal? Was exakt findet in Ihrem Alltag schon alles digital statt? Wo schafft die Digitalisierung damit einen Mehrwert?

Ich hoffe nicht, dass es Alleinstellungsmerkmale sind, denn dann wäre ich mit meinen Idealen und Vorstellungen zum Thema Healthcare ziemlich einsam. Gerade die letzten Wochen, seit dem Ausbruch der Corona Pandemie, haben gezeigt, dass viele bis vor kurzem unvorstellbare Prozesse nun fast vollständig digital geschehen und das diese vor allem fast ausschließlich positiv bewertet werden und nicht nur als Notlösung Betrachtung finden. 

 In meinem persönlichen Alltag passiert vieles schon seit Jahren digital. Alleine aus dem Grund das ich bisher fast ausschließlich für internationale Unternehmen tätig war, macht den Einsatz von digitalen Tools notwendig. Virtuelle Meetings gehören somit schon seit Jahren zu meiner täglichen Routine. Digitalisierung kann, richtig eingesetzt, großartige Mehrwerte schaffen. Dabei ist die Digitalisierung zuerst nicht mehr als ein Werkzeug – welches nur einen Mehrwert bringt, wenn es richtig eingesetzt wird. Oder haben Sie schon einmal versucht mit einer Säge einen Nagel in die Wand zu hauen? 

Wo sehen Sie die größten Chancen und das größte Potenzial in der Digitalisierung der Gesundheit? Wieso? 

Da die Digitalisierung nicht einfach so passiert, sondern eine Prozess-Optimierung voraussetzt bietet dies große Chancen und Potenziale. Häufig deckt die Digitalisierung Schwachstellen innerhalb eines Systems bzw. Prozesses auf. Dies bietet somit die Möglichkeit Prozesse nochmal neu zu überdenken und zusammen mit der Digitalisierung gewinnbringend zu optimieren. 

Bei einer zunehmenden Anzahl an Patienten und Multimorbidität und einer gleichzeitig sinkenden Zahl an ärztlichem und pflegerischem Personal wird der Faktor Mensch im Gesundheitswesen wichtiger den je. Digitalisierung kann personelle Ressourcen schonen und durch Entscheidungshilfen die Behandlungsqualität im Gesundheitswesen steigern.  

Wo konkret sehen Sie das größte Marktpotenzial in der digitalen Gesundheit in den kommenden Jahren und wieso?

Große Potentiale liegen in individualisierten Therapien welche durch Künstliche Intelligenz (KI), welche meiner Meinung nach das größte Marktpotenzial hat, unterstützt werden. 

KI bietet in vielfältiger Weise Entscheidungshilfen für Mediziner, was in einigen Fachdisziplinen schon einige Jahre lang in Anspruch genommen wird. Aber auch andere Bereiche wie die digitale und mobile Kommunikation oder die Telemedizin besitzen großes Potenzial.  

Was ist Ihr konkreter Ratschlag an Gründer und Investoren im Bereich digital health? 

Ein konkreter Ratschlag, wenn nicht sogar der Ratschlag schlechthin, ist Geduld. Der Gesundheitsmarkt ist bekanntlich ein sehr träger Markt, der neben vielen individuellen Befindlichkeiten höchst politisch agiert. Es herrschen sehr intensive Marktanforderungen die schnell die Euphorie, den Tatendrang und die Schnelligkeit eines Start-Ups zu Nichte machen. Ich möchte damit gar nicht alle Regularien des hiesigen Gesundheitsmarktes schlecht machen, würde mir aber an vielen Stellen wünschen das man mehr Mut aufbringt um einfach mal zu machen. 

Welche drei Events sind absolute MUSTs im Bereich Digital Health, würden Sie also dringend empfehlen? 

Im Bereich Digital Health sind MUSTs Events meiner Meinung nach die DMEA, HIMSS (Europe) und der Hauptstadtkongress. Wobei es auch eine Vielzahl an kleineren und regionalen Events gibt, die wirklich lohnenswert sind wie z.B. das ETIM am Universitätsklinikum Essen.