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Bernadette Frech – CEO von Instahelp im Interview

Wer bist Du und wie beschreibst Du Deinen Drive im Bereich digitaler Medizin, Deine Rolle?

Was ist Dein USP, Dein Alleinstellungsmerkmal? Was exakt findet in Deinem Alltag schon alles digital statt? Wo schafft die Digitalisierung damit einen Mehrwert?

  • Zu Emotionstheorien promoviert
  • Managed ihre Emotionen digital in der Beratung über Instahelp
  • Da ich zweifache Mama und beruflich sehr eingespannt bin, kann ich meine privaten und beruflichen Themen einfach am Abend in Ruhe mit einem Experten besprechen

Wo siehst Du die größten Chancen und das größte Potenzial in der Digitalisierung der Gesundheit? Wieso?

  •  Ich bin davon überzeugt, dass es ein komplementäres, digitales Angebot zur klassischen Vor-Ort-Versorgung braucht – das haben wir auch zu Corona-Zeiten gesehen.
  • Mit Hilfe der Digitalisierung kann eine flächendeckende Versorgung geboten und auf die Bedürfnisse unseres dynamischen Alltags gut eingegangen werden.

Wo konkret siehst Du das größte Marktpotenzial in der digitalen Gesundheit in den kommenden Jahren und wieso?

  • Ich glaube, dass chronische Krankheiten zukünftig digital behandelt werden und Vorsorgeuntersuchungen, Befundbesprechungen, als auch psychologische Beratungen und begleitende Behandlungen vermehrt online angeboten werden.
  • Weil ein modernes Gesundheitssystem diese zweite Schiene braucht, um das Gesundheitssystem zu entlasten, flächendeckende Versorgung zu bieten und z.B. Möglichkeiten zu bieten, um Ansteckungen zu vermeiden.
  • Unsere Gesellschaft ist “convenient”. Das Angebot wird auch im Gesundheitssegment kunden- bzw. patientenorientierter werden, um die Anforderungen der Kunden in den Vordergrund zu rücken und erfüllen zu können

Was ist Dein konkreter Ratschlag an Gründer und Investoren im Bereich digital health?

Um den Zugang zum Markt zu finden ist es essentiell, mit starken Kooperationspartnern aus dem Gesundheitsbereich zusammenzuarbeiten.

Welche drei Events sind absolute MUSTs im Bereich Digital Health, würdest Du also dringend empfehlen?

Empfohlene Webpages / Foren / Plattformen / Meetups / Newsletter?

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Martin Camphausen
im Interview

Wer bist Du und wie beschreibst Du Deinen Drive im Bereich digitaler Medizin, Deine Rolle?
Ich bin Martin Camphausen, Leiter Marketing und Employer Branding beim Klinikverbund Südwest. Am Ende bin ich also nicht für die digitale Medizin zuständig, aber dafür, dass wir Mediziner rekrutieren und binden, die das können. Außerdem Patienten vermehrt digital für uns gewinnen bzw. digital anleiten, wie man sich in einem großen Krankenhaus zurechtfindet und dann nahtlos in die
Anschlussbehandlung übergeht. Von letzteren Punkten sind wir im Verbund noch entfernt.

Was ist Dein USP, Dein Alleinstellungsmerkmal? Was exakt findet in Deinem Alltag schon alles digital statt? Wo schafft die Digitalisierung damit einen Mehrwert?

Mein USP ist ganz klar, dass ich HR-seitig was von Employer Branding, Personalmarketing und Recruiting und gleichzeitig was von Kommunikationsmanagement und Marketing verstehe. Die
Kombination gibt es nicht oft – und das, obwohl man ständig Sätze wie „dem Fachkräftemangel begegnen“ hört. In diesem Bereich findet noch viel zu wenig digital statt und die Budgets sind zu knapp bemessen. Aber wir sind gerade dabei, unser Recruiting auf Performance Marketing zu switchen. Und wir haben angefangen, unser Onboarding zu digitalisieren. Recruiting lief schon vorher in Teilen remote ab, nun aber noch mehr. Und im Personalmarketing gehen wir sehr auf Digital out of Home (DooH) und In-App-Werbung. All das schafft Mehrwerte in der spitzen Zielgruppenansprache und der Erreichung unserer Ziele. Gleichzeitig ist das alles leichter und im Idealfall live messbar. Ich weiß also immer, wo ich stehe.

Wo siehst Du die größten Chancen und das größte Potenzial in der Digitalisierung der Gesundheit? Wieso?

Ich finde vier Felder als zentral an: Als erstes eine den Namen verdienende elektronische Patientenakte (ePA), denn sie wird in Deutschland eine Telematikinfrastruktur bringen, auf die vieles
andere aufbauen wird. Gleichzeitig gibt sie den Patienten die nötige Übersicht und Kontrolle über die im Gesundheitswesen üblichen Prozesse. Zum anderen die Forcierung der Telemedizin, damit
insbesondere ländliche Regionen nicht weiter abgehängt werden. Und schließlich Big Data zu Smart Data machen, denn wir sitzen auf einem teils riesigen Datenschatz und brüsten uns damit, nutzen ihn
aber nicht. Nur smarte Daten sind gute Daten.

Wo konkret siehst Du das größte Marktpotenzial in der digitalen Gesundheit in den kommenden Jahren und wieso?

Um ehrlich zu sein sehe ich das in all den Feldern, die ich davor genannt habe. Denn sowohl in E- Health als auch Digital Health als auch mHealth geht enormes Wachstum. Denn in all den Feldern
hängen wir Deutschen massiv hinterher. Auf der anderen Seite könnten wir beispielsweise durch Künstliche Intelligenz (KI) viele Milliarden sparen. Die Seite der Medaille sollten wir nicht außer acht
lassen.

Was ist Dein konkreter Ratschlag an Gründer und Investoren im Bereich digital health?

Da ich kein Gründer bin, tue ich mich schwer mit Ratschlägen an Gründer, außer: Macht weiter, haltet durch, wir brauchen euch! Mein Wunsch an Investoren ist: Haut richtig in die Tasten, wir haben so viel
Luft, dass sich im Zweifel wie gesagt überall Investitionen lohnen.

Welche drei Events sind absolute MUSTs im Bereich Digital Health, würdest Du also dringend empfehlen?

Zukunftsmedizin
DMEA/DMEA sparks
Videokonferenzen/direkter Austausch mit Experten zu Coronazeiten (besseren Austausch kann man kaum bekommen.

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Franz Pfister
im Interview

Wer bist Du und wie beschreibst Du Deinen Drive im Bereich digitaler Medizin, Deine Rolle?

Mein Name ist Franz Pfister und ich bin Arzt aus Leidenschaft. Ich betreute während meiner aktiven ärztlichen Laufbahn insbesondere Parkinson- und SchlaganfallpatientInnen. Diese Arbeit hat mir immer sehr gut gefallen. Allerdings fand ich es schade, dass insbesondere medizinisches Fachwissen in Spezialkliniken zwar von großem Nutzen für einige wenige PatientInnen ist, aber nie skalierbar Anwendung finden kann. So sind neueste Diagnostik- und Therapieverfahren sowie modernste medizinische Versorgungsansätze der gesamten Patientenkohorte (insbesondere aufgrund zeitlicher oder örtlicher Limitationen) meist nicht zugänglich. Ich habe in der Digitalisierung der Medizin eine riesige Chance gesehen, Lösungen zu entwickeln und bereitzustellen, die genau diese Herausforderung adressieren. Daher habe ich mich vor einigen Jahren dazu entschlossen, den Weg heraus aus der Klinik und hinein in die Wirtschaft zu wagen. In der Zwischenzeit haben wir einige sehr erfolgreiche Projekte im Bereich datengetriebener und digitaler Medizin aufgebaut und ich freue mich jeden Tag darüber, zusammen mit extrem tollen und smarten Menschen an der Digitalisierung der Medizin arbeiten zu dürfen.  

Was ist Dein USP, Dein Alleinstellungsmerkmal?  

Während meiner klinischen Laufbahn beschäftigte ich mich mit den gesundheitsökonomischen Aspekten des Gesundheitswesens und erwarb einen MBA in Healthcare Management. Später absolvierte ich ein Masterstudium im Bereich “Data Science” – in diesem Feld geht es um große Datenmengen, Methoden der Künstlichen Intelligenz und wie wir beides nutzen können, um das Gesundheitswesen voran zu bringen. Seit vielen Jahren bin ich mittlerweile an der Schnittstelle Medizin, Wirtschaft und KI tätig – mein Alleinstellungsmerkmal ist das Verständnis für die jeweils anderen Disziplinen. So ist es mir möglich, bestimmte Chancen und Herausforderungen früh zu erkennen und mit interdisziplinären Teams digitale Lösungen für das Gesundheitswesen von morgen zu entwickeln.

Wo siehst Du die größten Chancen und das größte Potenzial in der Digitalisierung der Gesundheit? Wieso? 

Der medizinische Fortschritt ist und war stets enorm. Blicken wir nur 100 Jahre zurück, erkennen wir bloß noch wenige Parallelen zum heutigen Gesundheitswesen: Antibiotika waren damals nicht verfügbar (Behandlung des ersten Patienten erst 1941) und die meisten Krankheiten konnten gar nicht geheilt werden. Ich bin mir sicher: Werden wir im Jahr 2120 auf die Medizin von heute zurückblicken, wird es uns sehr ähnlich gehen. Und ein großer Treiber dieses Fortschritts ist die Digitalisierung.Ihre Chancen sind vielgestaltig und wir stehen gerade erst ganz am Anfang der digitalen Revolution des Gesundheitswesens. Im ersten Schritt sehe ich insbesondere im Bereich der medizinischen Diagnostik sehr großes Potential, vor allem mittels Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI). Auf der einen Seite wird es möglich sein, bestehende Prozesse so zu optimieren, sodass sich der Arzt in der großen Datenflut auf die wirklich wichtigen Dinge fokussieren kann (z.B. wieder mehr Zeit mit den PatientInnen zu verbringen). Andererseits birgt KI zusammen mit anderen neuen Technologien (wie z.B. Smart Devices) das große Potential, ganz neue Ansätze der Diagnostik zu erschließen – insbesondere im Bereich chronischer Erkrankungen, in dem über Digitale Biomarker (DBM) und Digitale Therapieansätze (DTx) exzellente medizinische Diagnostik und Versorgung auf einmal jeder/m Patientin/en rund um die Uhr und überall zur Verfügung steht.In der nächsten Ausbaustufe digitaler Lösungen werden wir dazu in der Lage sein, nicht nur populationsbasierte Medizin zu praktizieren (eine Diagnose, eine Therapie), sondern sog. Präzisionsmedizin (viele granulare Sub-Diagnosen, viele darauf zugeschnittene Therapieansätze): Jeder Mensch ist individuell – ihm eine individuelle Diagnostik und maßgeschneiderte Therapie zu ermöglichen, wird ein neues Zeitalter der Medizin einläuten.

Wo konkret siehst Du das größte Marktpotenzial in der digitalen Gesundheit in den kommenden Jahren und wieso?

Aus Systemsicht bedarf die Einführung neuer Technologien viel Zeit und eine gute Strategie. Meiner Meinung nach wird es im Gesundheitswesen nicht wie in anderen Branchen (z.B. Fintech) zu plötzlichen, disruptiven Veränderungen kommen, die innerhalb von ein paar Wochen das gesamte System „umkrempeln”. Dafür ist die Branche zu komplex und es gibt viel zu viele Player mit unterschiedlichen Interessen.Langfristig brauchen wir richtungsweisende Visionen und Konzepte, aber kurzfristig geht es um konkrete Schritte, um nachhaltig ans Ziel zu kommen –  „Quick Wins” können wir erreichen, indem wir sog. “Low-Hanging Fruits” identifizieren, also offensichtliche und prominente Probleme, die mit möglichst wenig Ressourceneinsatz angegangen werden können.Und wir sind aktuell gerade Zeugen eines solchen inkrementellen Wandels: Bereits vor der COVID-19 Pandemie war den meisten das Potential telemedizinischer Angebote klar – doch zum Durchbruch kam es lange nicht. Mit der Krise musste die neue Situation allerdings schnell und konkret adressiert werden. Die Telemedizin hatte bereits passende Antworten parat und ist seither ungebremst auf dem Vormarsch. Die meisten Vorbehalte rückten rasant in den Hintergrund und die Technologie erlebte ihren Durchbruch. Dies ist ein sehr gutes Beispiel, wie Wandel in der Medizin von statten gehen kann: Die Technologien gibt es bereits seit über zehn Jahren. Oftmals scheitert es aber an der Umsetzung und Akzeptanz. Ein gemeinsames und transparentes Verständnis für die Chancen und Risiken neuer technologischen Ansätze zu schaffen, ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Digitalisierungsstrategie. Wenn dann das Timing gut ist, können wir einen weiteren großen Schritt vorwärts kommen.Weitere offensichtliche Felder neben der Telemedizin sind z.B. Cloud-Technologien oder Künstliche Intelligenz – sie bringen ohne Frage einen riesigen Zugewinn und die Technologien gibt es auch heutzutage schon – aber es gibt oft noch Vorbehalte, z.B. bzgl. Datenschutz und -sicherheit. Dass diese Technologien in zehn Jahren weit verbreitet sein werden, steht meiner Meinung nach außer Frage. Wie so oft im Gesundheitswesen geht es auch hier eher um das “wie“ und “wann“ als um das “ob”.

Was ist Dein konkreter Ratschlag an Gründer und Investoren im Bereich digital health? 

Zwei Wörter: Habt Mut!Das Gesundheitswesen ist eine hochkomplexe Branche mit vielen, auch wirtschaftlichen, Risiken. Gleichzeitig aber sind die Chancen enorm groß. Wir befinden uns in einem „High-Risk-High-Reward”-Feld, d.h. jeder, der Innovation im Gesundheitswesen vorantreibt, muss sich auch der Risiken bewusst sein. Wenn wir allerdings das Risiko nicht annehmen, bleibt die Innovation in Deutschland und Europa auf der Strecke. Wir brauchen für die Digitalisierung des Gesundheitswesens einerseits smarte und mutige GründerInnen und Investoren, andererseits einen innovationsfreundlichen Rahmen: Dazu gehören staatliche Finanzierungsinstrumente, gerade für die Frühphase, sowie konstruktive Regulatorik und Datenschutz mit Augenmaß. Ich denke, wir sind hier insgesamt auf einem sehr guten Weg: zusammen können wir das schaffen, da bin ich mir sicher. Aber wir müssen uns auch trauen!

Welche drei Events sind absolute MUSTs im Bereich Digital Health, würdest Du also dringend empfehlen? 

Digital Health Summit in München
DMEA in Berlin
EIT Health Annual Symposium in München

Empfohlene Webpages / Foren / Plattformen / Meetups / Newsletter?

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Twitter von Dominik Pförringer
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ANALYSE.
Digital und nachhaltig in die Zukunft

Akzeptanz und das Verständnis der Digitalisierung auf der Seite der Patienten. Die Zukunft des digitalen Gesundheitssystems und vor allem die Frage nach dem Nutzen für den Patienten/die Leistungserbringer, -träger muss erläutert werden. Die langfristigen und nachhaltigen Vorteile müssen einfach und attraktiv kommuniziert werden. Auch über die Vorurteile, wie beispielweise die Datensicherheit, muss gesprochen und Klarheit geschaffen werden.