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Company Interview

eRiXa© – E-Rezept Plattform für Deutschland

Was macht Euer Unternehmen ganz konkret und wie beschreibt Ihr Eure Rolle im Bereich digitaler Medizin? 

eRiXa©” ist die ERSTE völlig unabhängige E-Rezept#APP auf dem deutschen Gesundheitsmarkt (PKV/GKV).
Der Name steht für das elektronische Rezept (“eRX”), welches das Papier-Rezept in Deutschland ersetzt ab 2022 (LINK zum BMG: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/e-rezept.html)
Mit der eRiXa©️ Plattform haben wir neben dem E-Rezept eine „Schlüssel-Technologie“ geschaffen, um die vielen Insellösungen im Gesundheitswesen miteinander zu verbinden, da die kommenden Staatslösungen aus unserer Sicht nur einen begrenzten Mehrwert bieten und insbesondere viele Sonderanforderungen vermissen lassen. Wir sind oft das fehlende „PUZZLE-Teil“ und als Ravensburger ist das natürlich unsere Kernkompetenz.
In einem Satz ausgedrückt: „eRiXa©️ ist der PayPal-Button für jede eHealth-Anwendung oder Webshop zur Bezahlung über Papier- oder elektronischem Rezept und sicheren Datenaustauch unter Leistungserbringern!“

Was ist Euer Alleinstellungsmerkmal? Was exakt findet in Ihrem Alltag schon alles digital statt? Wo schafft die Digitalisierung damit einen Mehrwert? 

Wir haben schon HEUTE einen voll-funktionsfähigen eRx-Fachdienst inkl. APP entwickelt, basierend auf der eRezept-Spezifikation der gematik allerdings mit zusätzlichen Features und Sicherheitsmechanismen. Mit “eRiXa©” hat der Patient jederzeit die freie Wahl, bei welcher der über 6.000 Vor-Ort-Apotheke er das E-Rezept einlösen möchte. Wir können schon HEUTE analoge und digitale Rezepte elektronisch verarbeiten. Dabei ist unsere OCR-Lösung ein sehr hilfreiches Tool, damit viele Rezeptdaten automatisch erfasst werden. 

Wo seht Ihr als Unternehmen die größten Chancen und das größte Potenzial in der Digitalisierung der Gesundheit? Wieso? 

Die Corona-Pandemie hat die Grenzen der heutigen Zettelwirtschaft schamlos offengelegt. Wir sind derzeit im Blindflug und die Corona-Warn-App zwar ein netter Versuch, aber die praktische Anwendung lässt zu Wünschen übrig. Das E-Rezept vom Staat kommt eindeutig zu spät und auch die ePA hätte für den elektronischen Austausch von Corona-Testergebnissen oder Kontakteinen großen Nutzen gehabt 

Welche Erwartungen habt Ihr an die Deutschen Regulationsbehörden und die Politik? 

Das BMG hat in kurzer Zeit sehr viele Gesetze erlassen, um dem digitalen Wandel zu ermöglichen. Leider scheitert die Theorie dann häufig in der Praxis an bürokratischen Hürden oder der Einschränkung des Wettbewerbes aufgrund einer überregulierten technischen Lösung, welche von Lobbisten beeinflusst wird.

Was ist derzeit der limitierende Faktor für Euer Wachstum? 

Das viele Entscheider immer noch warten und hoffen die Digitalisierung kommt früh genug und ohne aktive Beteiligung bei der Gestaltung dieses Wandels. Würden große Firmen mehr in deutsche Start-ups investieren, könnten viele Innovationen viel schneller zur markreife heranwachsen als in den leider oft trägen Konzernen.

Was wünscht Ihr Euch? Was sucht Ihr? 

Wir suchen aktiv Kooperationen mit anderen Start-ups und etablierten Unternehmen im Gesundheitswesen, aber auch in verwandten Branchen wie dem Finanzwesen oder der Versicherungsbranche. Ein offenes Miteinander und eine stärkere Gründermentalität, denn an Ideen mangelt es uns in Deutschland sicher nicht! Oftmals fehlt es an Mut oder den richtigen Kontakten aus dem Netzwerk, um ein Konzept zu realisieren. 

Wo seht Ihr Euer Unternehmen konkret in 20 Jahren? 

Das ist sehr weit in die Zukunft gedacht und niemand kann annährend erahnen wie schnell sich die Welt mit und ohne Corona weiter entwickeln wird. In 20 Jahren wird es unser Unternehmen sicher nicht mehr in dieser Form geben, denn ein Start-up entwickelt sich so schnell und selbst in 2 Jahren kann eRiXa völlig anders aufgestellt sein. Es ist ein schmaler Grat von „from zero to hero“ und zurück und manchmal gehört auch etwas Glück dazu, das aus einem Start-up ein Konzern entsteht. Wir wären schon glücklich, wenn man sich in 20 Jahren noch an eRiXa erinnert und sagt: „So hat alles angefangen und die Corona-Krise hatte rückblickend einen positiven Effekt im Bereich Digital Health hinterlassen und eRiXa war in dieser Zeit ein Vorreiter und Lichtblick am Ende des Tunnels.“  

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Interviews

Stefan Odenbach: Geduld und Beharrlichkeit zahlt sich aus

Wer sind Sie und wie beschreiben Sie Ihren Drive im Bereich digitaler Medizin, Ihre Rolle?

Ich bin diplomierter Wirtschafts-Informatiker und Chroniker (Asthma), daher kenne ich seit vielen Jahren das leidige Thema mit den Folgerezepten und Arztbesuchen jedes Quartal. Schon seit 2016 bin ich Selbstständig mit meiner IT-Firma PSO und habe vor 2 Jahren im Rahmen meiner Promotion eine E-Rezept#APP namens „eRiXa©“ entwickelt. Diese App ist die erste völlig unabhängige eRezept-Lösung auf dem deutschen Gesundheitsmarkt und funktioniert nach dem Vorbild der gematik-Spezifikation. Durch eine Kooperation mit apotheken.de können die von Ärzten per QES rechtsgültig ausgestellten E-Rezepte von den Patienten in über 6.000 Vor-Ort-Apotheken in ganz Deutschland eingelöst werden. Ich sehe mich selbst als den „Robin Hood“ im Bereich Digital Health, da ich mich nicht mit dem zufrieden gebe was die Konzerne anbieten. 

Was ist Ihr Alleinstellungsmerkmal? Was exakt findet in Ihrem Alltag schon alles digital statt? Wo schafft die Digitalisierung damit einen Mehrwert?

Das Smartphone ist mein ständiger Begleiter und damit organisiere ich meinen Alltag – beruflich und privat probiere ich gerne Neues aus und spiele auch gerne Online-Games. Das ist auch mein USP, denn als „Gamer“ versucht man sich stetig zu verbessern und das nächste Level zu erreichen, auch wenn man dafür unzählige Versuche benötigt. Diese Geduld und Beharrlichkeit zahlen sich oft aus, denn viele Menschen geben zu früh auf oder haben Angst vor Fehlschlägen. Über meine Garmin-Smartwatch verfolge ich zudem meine körperliche Fitness und Schlafverhalten, was mich als Analytiker sehr fasziniert und ich auch gerne an den Challenges meiner Krankenkasse-App teilnehme im Rahmen eines speziellen Bonusprogrammes – dieser Gamification-Ansatz werde ich in Kürze bei eRiXa© integrieren.

Wo sehen Sie die größten Chancen und das größte Potenzial in der Digitalisierung der Gesundheit? Wieso? 

In bin ein bekennender Verfechter von „Big-Data“ und bin überzeugt durch eine große Anzahl von anonymen Daten können viele Krankheiten schneller erkannt oder besser geheilt werden. Ein Beispiel ist die Früherkennung von Hautkrebs durch Foto-Screening beim Dermatologen, der mit Hilfe von KI und einer Datenbank besser Anomalien erkennen kann. Der Mensch wird dadurch bestmöglich unterstützt, aber natürlich soll auch diese Technik den echten Arzt nicht ersetzen. 

Wo konkret sehen Sie das größte Marktpotenzial in der digitalen Gesundheit in den kommenden Jahren und wieso?

Die elektronische Patientenakte (inkl. E-Rezept) und KI sind für mich im Rahmen der Tele-Medizin die größten Trends in der digitalen Gesundheitsversorgung der Zukunft. Da geht noch viel mehr!

Was ist Ihr konkreter Ratschlag an Gründer und Investoren im Bereich digital health? 

Sich mit anderen Start-ups vernetzen und über Kooperationen mit größeren Firmen wachsen. Deutschland hat viele schlaue Köpfe, doch oftmals sind die Gründer aus dem Ausland mutiger.
Auch hier spielt die Angst vor dem Scheitern eine zentrale Rolle, weil in anderen Ländern wie USA eine ganz andere Mentalität in Bezug auf „Trail & Error“ besteht als bei uns. Let‘s rock it!  

 Welche drei Events sind absolute MUSTs im Bereich Digital Health, würden Sie also dringend empfehlen? 

Es gibt viele tolle Events (Offline und Online), aber die Expopharm, der BVDVA-Kongress oder Vision.A bzw. Apothekers Corner sind meine persönlichen Highlights über das Jahr verteilt, weil dort durch nützliches Wissen von einer Vielzahl an hochkarätigen Speakern vermittelt wird.

Empfohlene Webpages / Foren / Plattformen / Meetups / Newsletter?

Natürlich die LinkedIn-Seite von erixa.de (https://www.linkedin.com/company/erixa-die-e-rezept-plattform), aber ich finde ich Facebook-Seite von Steffen Kuhnert („Die Digitale Apotheke“) oder die Podcast-Reihe von Marcel Becker („Apovid“) ebenfalls eine tolle Geschichte. Der wöchentliche Newsletter von Simon Atkinson (https://www.digitalhealthnews.de) ist zudem eine gute Zusammenstellung aktueller Trends im Digital Health Markt. Zum guten Schluss höre ich auf längeren Zug- oder Autofahrten gerne „mein Tagebuch“ von Peter Ditzel als krasses Kontrastprogramm zu „Aporetro – der satirische Wochenrückblick“ von Apotheke-Adhoc – teils verschwimmen die Grenzen immer mehr und man weiß oft gar nicht mehr was Fakt oder Fiktion ist, bei den immer häufiger unglaublichen Entwicklungen und unerwarteten Kooperationen auf dem Gesundheitsmarkt.