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MinQi
im Interview

Was macht Euer Unternehmen ganz konkret und wie beschreibt Ihr Eure Rolle im Bereich digitaler Medizin?

Mit MinQi ist es unser Ziel, achtsame Pausen als neuen Standard im Berufsalltag zu etablieren – für mentales und körperliches Wohlbefinden sowie für mehr Konzentration, Kreativität und Empathie. Unsere Plattform bietet Videos (5-8 Minuten) sowie Übungen für nebenbei, die überall und ohne Zusatzmaterial durchzuführen sind. Unsere Methode basiert auf Yoga, Atemtechniken und Selbst-Akupressur. Wir haben sie zusammen mit Ärzten und im Austausch mit unseren Usern entwickelt. Wir arbeiten bereits mit Kunden wie Audi und Personio zusammen und bieten ab Oktober auch von der ZPP-zertifizierte-Kurse an.

Was ist Euer Alleinstellungsmerkmal? Was exakt findet in Ihrem Alltag schon alles digital statt? Wo schafft die Digitalisierung damit einen Mehrwert?

Unsere Methode ist besonders effektiv. MinQi-Übungen wirken bereits in wenigen Minuten. Das zeigt eine Studie der LMU. Nach 3 Wochen hat sich das Stresslevel der Probanden um 30% gesenkt. Dies erreichen wir 1. dadurch, dass wir die für unseren Alltag wirksamsten Techniken aus verschiedenen Disziplinen (Yoga, Meditation, Atemtechniken und Selbstakupressur) ausgewählt und angepasst haben. 2. Fokussieren wir sowohl Körper als auch Geist, da Stress sich z.B. auch in Rückenschmerzen niederschlägt. Ein holistischer Ansatz führt zu den größten Erfolgen.Außerdem zielt unser Ansatz darauf ab, langfristige Routinen zu etablieren. Wir kombinieren digitale Technologien mit menschlicher Interaktion: MinQi-Pausen sind auch Teil von (virtuellen) Team-Meetings, wir bieten Live-Sessions an und Ambassador aus den Unternehmen stoßen den Wandel von innen an. Wichtig zu nennen ist auch noch, dass MinQi für alle Mitarbeiter ist. Wir bieten eine Vielfalt an Pausen für jede Situation des Tages an: Morgens, unterwegs, nebenbei, im Team oder auch zum Feierabend. Jeder kann sich raussuchen, was ihm gerade am besten passt. Kleiner Teaser: bald muss der User das nicht mal mehr selbst machen. Unsere App wird intelligenter werden und personalisiert die richtige Pause vorschlagen können.

Wo seht Ihr als Unternehmen die größten Chancen und das größte Potenzial in der Digitalisierung der Gesundheit? Wieso?

Unser heutiger Arbeitsalltag entspricht nicht mehr unseren menschlichen Bedürfnissen.Wir sitzen den ganzen Tag vor dem Bildschirm, sind 24/7 verfügbar und werden permanent mit neuen Informationen bombardiert. Immer mehr Menschen haben daher mit psychischen und körperlichen Problemen (wie Rückenschmerzen) zu kämpfen. Laut dem DAK-Psychoreport 2019 haben sich die Fehltage aufgrund von psychischen Belastungen in den letzten 20 Jahren verdreifacht. Und obwohl die Wissenschaft schon gezeigt hat, dass kleine achtsame Pausen im Arbeitsalltag diesen Zustand ändern können, werden diese Pausen noch viel zu selten gemacht. Weniger als 40% aller Arbeitnehmer machen solche Pausen regelmäßig. Digitale Technologien ermöglichen es niederschwellig, neue achtsame Pausenroutinen zu etablieren. Vor allem im Zeitalter von Remote Work ist es umso wichtiger, flexible und individuelle Angebote bereitzustellen. Dadurch kann das Stresslevel langfristig gesenkt und das mentale und körperliche Wohlbefinden gesteigert werden.

Welche Erwartungen habt Ihr an die Deutschen Regulationsbehörden und die Politik?

Das Thema Prävention stärker zu fokussieren. Hier liegt ein großes Potential für eine gesündere Gesellschaft. Auch Zertifizierungsprozesse zu vereinfachen wäre eine tolle Verbesserung.

Was ist derzeit der limitierende Faktor für Euer Wachstum?

Wir befinden uns auf einem sehr neuen Markt und müssen noch Aufklärungsarbeit leisten. Noch mehr Menschen müssen verstehen, dass achtsame Pausen gut investierte Zeit sind, die nicht nur die Gesundheit, sondern auch die Produktivität der Unternehmen steigern. Noch haben einige ein veraltetes Bild über Pausen im Kopf, aber das wird sich auch bald ändern.

Was wünscht Ihr Euch? Was sucht Ihr?

Wir freuen uns immer über neue Kontakte und Kooperationen, sowie über potentielle Investoren, die in unsere Vision investieren möchten.

Wo seht Ihr Euer Unternehmen konkret in 20 Jahren?

MinQi-Pausen werden sich als Standard im unternehmerischen und privaten Alltag etabliert haben. Menschen werden ihre Bedürfnisse wieder besser wahrnehmen können. Sie werden Tools parat haben, die es ihnen ermöglichen jederzeit ihre innere Kraft zu aktivieren.

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Cosima Chiara Hoch
im Interview

Wer bist Du und wie beschreibst Du Deinen Drive im Bereich digitaler Medizin, Deine Rolle?

Mein Name ist Cosima Chiara Hoch und ich bin leidenschaftliche Medizinstudentin im 3. Semester an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Da mich das Fachgebiet der HNO-Heilkunde und Kopf-Hals Chirurgie sehr begeistert, wecken vor allem Innovationen rund um dreidimensionale bildgebende Tomographie-Verfahren, wie etwa die digitale Volumentomographie (DVT), die zur besseren Beurteilung von Weichteilstrukturen genutzt wird und die Möglichkeit zur „virtuellen Endoskopie“ bietet, mein Interesse.  

Was ist Dein USP, Dein Alleinstellungsmerkmal? Was exakt findet in Deinem Alltag schon alles digital statt? Wo schafft die Digitalisierung damit einen Mehrwert?

Durch jahrelangen Leistungssport im Tennis und die Erfahrung als College Tennis Spielerin in den USA, habe ich früh gelernt, mit Niederlagen umzugehen, Geduld zu haben, niemals aufzugeben und immer ein Ziel vor Augen zu haben. Vor allem im Tennis ist eine gesunde Mischung an Teamfähigkeit, Selbstvertrauen und Durchhaltevermögen der Schlüssel zum Erfolg. 

Dasselbe gilt in meinen Augen für die Digitalisierung der Gesundheit: eine Revolution in diesem Bereich funktioniert nur über interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Ärzten, Politikern, Unternehmern, Pflegekräften und Studenten. Als Medizinstudentin versuche ich Herausforderungen und mögliche Lösungsansätze in der Digitalisierung aus meiner Perspektive zu schildern. Durch die Covid-19 Pandemie wurden sämtliche Lehrveranstaltungen an meiner Universität online durchgeführt. Folglich mussten sich sowohl Studierende als auch Professoren mit alternativen Methoden zur Informationsbereitstellung auseinandersetzen. Außerdem spielen Apps wie Amboss, Human Anatomy Atlas, Thieme eRef, Arznei aktuell, Flexikon und die HNO-Quiz-App eine große Rolle in meinem Alltag. Diese sind ein guter Ersatz für schwere Lehrbücher und machen es möglich, auch von unterwegs aus zu lernen.

Wo siehst Du die größten Chancen und das größte Potenzial in der Digitalisierung der Gesundheit? Wieso? 

Das größte Potenzial liegt meines Achtens in der Erleichterung der Diagnoseerhebung und der Verbesserung der Therapieplanung. Eine dauerhafte Überbelastung des medizinischen Personals mit einhergehendem Zeitmangel und konstanter Unterbesetzung im Pflegebereich bietet die Chance mithilfe von Online-Therapieprogrammen, Smartphone-Apps oder Wearables Entlastung zu schaffen und somit eine bessere Patientenversorgung und Überwachung des Krankheitsverlaufs zu gewährleisten. Der Bedarf an Innovation von virtuellen 3D Planungsprozessen und der Modellchirurgie in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie wird durch die Anforderung der Erhaltung von Morphologie und Funktion unter Berücksichtigung der Ästhetik deutlich.

Wo konkret siehst Du das größte Marktpotenzial in der digitalen Gesundheit in den kommenden Jahren und wieso?

Entscheidend für das Potenzial eines Produktes auf dem Markt ist neben der Idee und Finanzierung, auch das Vertrauen der Konsumenten in das Produkt. Da Gesundheits-Apps bereits von sehr vielen Menschen genutzt werden, haben meiner Meinung nach Innovationen in diesem Bereich aktuell das größte Marktpotenzial.

Was ist Dein konkreter Ratschlag an Gründer und Investoren im Bereich digital health? 

Ich denke, dass es hier keine allgemeingültigen, über die Kapitalbeschaffung und Ressourcenplanung hinausgehende Empfehlungen geben kann. Je nachdem in welchem Gebiet des Digital Health die Produkte eingesetzt werden sollen, gilt es schnellst möglich, die für diesen Bereich wichtigen Kontakte zu knüpfen. Dies können im Falle administrativer Verbesserungen die Krankenkassen aber auch Bundesärztekammern sein. Im wohl zukunftsträchtigsten Bereich der KI macht eine Nähe zu Universitäten und Forschungseinrichtungen Sinn. Außerdem ist es sinnvoll, Investoren ans Bord zu holen, die bereits Erfahrung im Gesundheitsmarkt haben und diesen dadurch besser einschätzen können. Wenn die Idee gut ist, dann empfehle ich mutig zu sein, loszulegen und mit möglichst vielen erfahrenen Unternehmern aus der Gesundheitsbranche über die eigene Innovation zu sprechen.

Welche drei Events sind absolute MUSTs im Bereich Digital Health, würdest Du also dringend empfehlen?

Spontan fällt mir das Event „Zukunftsmedizin“ ein. Ansonsten gibt es in München einige interessante Events zum Thema Digitalisierung. 

Empfohlene Webpages / Foren / Plattformen / Meetups / Newsletter?

Die neue Webpage „MakeHealthDigital“ von Dr. med. Dominik Pförringer; diverse Gruppen für Digitalisierung auf LinkedIn und Facebook; sehr viele gute Accounts auf Instagram und Twitter; Neugierde, Offenheit und Kontaktfreudigkeit mitbringen