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medicalmotion
im Interview

Was macht Euer Unternehmen ganz konkret und wie beschreibt Ihr Eure Rolle im Bereich digitaler Medizin? 

Um Menschen zu ermöglichen Ihre beste Gesundheit zu leben, sammeln und verbinden wir weltweit führendes, interdisziplinäres, medizinisches Wissen. Damit es jedermann im Alltag hochpräzise individualisiert zur Verfügung gestellt werden kann, entwickeln wir einfach zu nutzende KI-basierte Technologie, um Krankheiten zu heilen, ihnen im Kern vorzubeugen und die Zukunft der (digitalen) Medizin einzuleiten. 

Was ist Euer Alleinstellungsmerkmal? Was exakt findet in Ihrem Alltag schon alles digital statt? Wo schafft die Digitalisierung damit einen Mehrwert? 

Schmerz und Gesundheit haben für jeden Menschen eine sehr individuelle Bedeutung. Gerade deswegen sind die Ursachen von Schmerz komplex und hoch-individuell. Um dieser Individualität und Komplexität gerecht zu werden und Menschen eine nachhaltige Lösung zur Verfügung zu stellen, haben wir uns im Gegensatz zu anderen digitalen Therapien gegen standardisierte Programme und einer eindimensionalen Betrachtung von Krankheiten entschieden. Das über 4 Jahre entwickelte, lernende Expertensystem bedient sämtliche Phasen der Gesundheit. Unter anderem ist es für den Nutzer/Patienten über die CE-I-zertifizierte Medizin-App in den Phasen Prävention, Diagnose, Therapie und Kuration verfügbar – das Alles in einzigen App. Zugleich haben Nutzer die Sicherheit, diese Ergebnisse ihren behandelnden Ärzten und Therapeuten über ihre Gesundheitsakte zur Verfügung zu stellen. Damit stärken wir zugleich die nicht-digitale Arzt/Patientenbeziehung. 

Wo seht Ihr als Unternehmen die größten Chancen und das größte Potenzial in der Digitalisierung der Gesundheit? Wieso? 

Aktuell leiden jeden Tag Milliarden von Menschen unter den unterschiedlichsten Arten von Schmerzen auf der Welt. Das ist keine Dramatisierung, sondern neben dem Klimawandel eine der größten globalen Herausforderungen vor dem unsere Generation steht. Um neue nachhaltige Lösungen zu schaffen, müssen wir verstehen, wie wir gesund bleiben, Krankheiten besser heilen und gleichzeitig diese durch die richtigen Maßnahmen bereits im Kern vorbeugen. Durch die Digitalisierung und den sinnvollen und sicheren Einsatz von Technologie (Künstlicher Intelligenz) können wir erstmalig Menschen in ihrem individuellen Alltag gezielt helfen gesund zu bleiben und bessere Erklärungsmodelle für die Entstehung von Krankheiten zu entwickeln. Als medicalmotion sehen wir großes Potenzial darin, diesen Menschen mit unserem Beitrag Hilfe zu leisten. 

Welche Erwartungen habt Ihr an die Deutschen Regulationsbehörden und die Politik? 

Mit dem DVG zeigt der Gesetzgeber seinen Willen zur Digitalisierung des Gesundheitssystems – also dem Zusammenspiel aller Akteure zugunsten der Versicherten. Das muss unbedingt fortgeführt und stabilisiert werden. Es darf weder Lobbyinteressen noch an der Finanzierung scheitern. Systemübergreifende Lösungen in einer integrierten Versorgung sollten stärker als bisher in die Vergütungssystematik von Ärzten und Krankenhäusern einfließen. 

Was ist derzeit der limitierende Faktor für Euer Wachstum? 

Das Marktverständnis für neuartige Technologie bspw. wissensbasierte Systeme (KI) im Gesundheitssystem. Denn wenn man gemeinsam mit einem anerkannten Expertenbeirat interdisziplinär mehrere Jahre zusammen arbeiten darf und dieses mit einer neuartigen Technologien verknüpft, fällt die Kommunikation einer solchen Innovation als Ingenieur-Gründer zunächst schwer. Deswegen war und ist der limitierende Faktor unsere eigene Kommunikation und die Übersetzung in die Sprache der Entscheider des Gesundheitssystems und der Politik. 

Was wünscht Ihr Euch? Was sucht Ihr? 

Hinter medicalmotion steckt die Vision, dass eine große Mehrheit der Menschen bis ins hohe Alter gesund bleiben kann. Wir als medtech Unternehmen sehen in der Verknüpfung zwischen Technologie und interdisziplinärer Medizin den Schlüssel zur Verwirklichung dieser Vision. Auf diesem Weg suchen wir nach Partnern, die unsere Vision teilen und den Status quo auch bereit sind zu hinterfragen, um eine bessere Versorgung für jeden zu schaffen. 

Wo seht Ihr Euer Unternehmen konkret in 20 Jahren? 

Aktuell gibt es keine klinischen Studien darüber, welche Bewegung und Entspannung uns im modernen Alltag tatsächlich individuell gesund hält. In der Zukunft werden wir uns wahrscheinlich noch weniger bewegen und noch mehr “gestresst” sein als heute. In 20 Jahren müssen wir verstanden haben, wie und welche Muster welche Person im Alltag gesund halten. Dabei wird sich auch die Versorgung verändert haben. Unser Ziel ist es, dass die Vorhersage und Risikoidentifizierung von Erkrankungen und deren individuelle Vermeidung interdisziplinärer, medizinischer Standard in der Symbiose von analoger und digitaler Versorgung wird. Unsere wissensbasierte Technologie schafft dazu die Grundlage, um die Erklärungsmodelle für die Entstehung von Krankheiten neu zu verstehen und die Medizin in eine neue digitale personalisierte Zukunft zu bringen, in der Patienten und Leistungserbringer in ihrem Alltag zur Erhaltung der Gesundheit unterstützt werden.