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Munevo
im Interview

Was macht Euer Unternehmen ganz konkret und wie beschreibt Ihr Eure Rolle im Bereich digitaler Medizin?

Munevo hat die weltweit erste Steuerung – munevo DRIVE – für Rollstühle entwickelt, die Menschen mit ALS, MS oder Querschnitt dabei unterstützt wieder eigenständiger zu sein. Wir verwenden dabei neue und innovative Technologien wie Smart Glasses. Wir bieten verschiedene Funktionen auf Smart Glasses an und bilden darüber eine Plattform, die Menschen in ihren Alltagssituationen hilft und neue Freiheiten schafft.

Was ist Euer Alleinstellungsmerkmal? Was exakt findet in Ihrem Alltag schon alles digital statt? Wo schafft die Digitalisierung damit einen Mehrwert?

Munevo DRIVE nutzt erstmalig eine Smart Glass. Diese Datenbrille verwendet Sensordaten und kann sich mit anderen Geräten verbinden. Dadurch bieten wir unseren Nutzern eine All-in-One Lösung an, die zusätzlichen Mehrwert entlang der gesamten Wertschöpfungskette leistet.

Wo seht Ihr als Unternehmen die größten Chancen und das größte Potenzial in der Digitalisierung der Gesundheit? Wieso? 

Wir glauben daran, dass Innovation & Technologie der Schlüssel ist. Dabei muss man aber alle Menschen einbeziehen und inkludieren. Inklusion muss in Innovation mit einfließen und somit Synergien schaffen. Das größte Potenzial sieht man aktuell in den Daten der Gesundheit. Hier muss aber genau festgelegt werden, wem die Daten gehören und was man damit machen soll oder darf.

Welche Erwartungen habt Ihr an die Deutschen Regulationsbehörden und die Politik?

 Die Politik macht bereits große Schritte mit dem DVG und vielen anderen neuen Gesetzen. Nichtsdestotrotz muss noch sehr viel Mehr von der Politik gemacht werden, damit Deutschland nicht hinterher ist. Auf Basis der Regulationsbehörden sieht man jetzt bereits, dass man bei der Umstellung von MDD zu MDR überfordert sein wird und das auf beiden Seiten. Höhere Investitionshilfen und Mechanismen zur Unterstützung der Umstellung würde den Mittelstand dabei helfen. Die bürokratischen Anforderungen sollten bei gleichbleibender Qualität verringert werden, denn damit haben alle Unternehmen zu kämpfen.

Was ist derzeit der limitierende Faktor für Euer Wachstum?

Aktuell sind wir, wie viele andere, von der Pandemie betroffen. Unsere Nutzer sind Risikopatienten und wir müssen zwingend für die Krankenkassenerstattung mit Ihnen in Kontakt treten. Wenn man vor COVID-19 die limitierenden Faktoren begutachtet, dann hindert uns oftmals unser Gesundheitssystem. Im Bereich Hilfsmittel werden noch traditionelle Modelle verwendet und es gibt kaum Flexibilität für Startups. Das DVG kann hier in bestimmten Fällen helfen aber der Zeitfaktor ist entscheidend.

Was wünscht Ihr Euch? Was sucht Ihr?

Wir wollen mit Politik und Verantwortlichen in der Gesundheitsbranche sprechen und gemeinsam erarbeiten, wie wir allen Stakeholdern helfen können.  Aktuell suchen wir daher nach Investoren, die uns auf diesem Weg begleiten

Wo seht Ihr Euer Unternehmen konkret in 20 Jahren?

 Munevo in 20 Jahren wird ein weltweit agierendes Unternehmen mit vielen digitalen Lösungen sein, die Menschen im Gesundheitssystem aber auch das System selbst holistisch unterstützt.