Wer bist Du und wie beschreibst Du Deinen Drive im Bereich digitaler Medizin, Deine Rolle?
Mein Name ist Christian Kotter und ich leite den Bereich “Digital Health” bei Vertice MedTech einem südafrikanischen medizintechnik Unternehmen. Mich treiben die Herausforderungen, aber auch die Möglichkeiten und Chancen an, die ein Schwellenland wie Südafrika mit sich bringt.
Was ist Dein USP, Dein Alleinstellungsmerkmal? Was exakt macht Euer Venture? Wo schafft Ihr einen Mehrwert?
Unser Ziel ist es digitale, klinisch relevante Innovationen zu identifizieren und in unsere Unternehmen einzugliedern. Dies tun wir, um zum einen, einen digitalen Mehrwert rund um unser Produktportfolio zu schaffen und einen stärkeren Fokus auf den Patienten zu richten. Das ist jetzt nicht direkt ein USP es verschafft uns aber hoffentlich einen Wettbewerbsvorteil, gegenüber Unternehmen die die Digitalisierung weniger fokussieren.
Wo siehst Du die größten Chancen und das größte Potenzial in der Digitalisierung der Gesundheit? Wieso?
Für mich; und diese Strategie verfolge ich auch in unserem Unternehmen ist es, wie eben schon erwähnt wichtig Patienten orientierter zu werden. Damit meine ich nicht, dass der Arzt für uns eine geringere Relevanz hat, sondern viel mehr, dass wir den Patienten und seine Bedürfnisse besser kennen lernen müssen um uns besser auf ihn individuell einstellen zu können (Patient Centric). Das geschieht, so finde ich am besten, wenn wir eine digitale Beziehung mit dem Patienten aufbauen und eingehen.
Wo konkret siehst Du das größte Marktpotenzial in der digitalen Gesundheit in den kommenden Jahren und wieso?
Genau darin, wir brauchen eine patienten-zentrische Herangehensweise und müssen endlich erlauben Daten zu sammeln und zu analysieren um die Versorgung besser anpassen zu können und sie gerade in strukturschwachen Regionen besser zugänglich zu machen.
Was ist Dein konkreter Ratschlag an Gründer und Investoren im Bereich digital health?
Don’t try to be the next healthcare unicorn und als Investor, fall nicht auf alles rein, dass KI oder Wearable aussen draufstehen hat! Es ist wichtig, dass wir uns genau anschauen wo digitale Innovation Sinn macht, eben aber auch wo sie dies nicht tut. Wir sehen geradezu eine Flut von Tech und KI im Gesundheitsbereich, doch nur wenige Produkte und Innovationen befassen sich auch mit der Machbarkeit, kann das Produkt in bestehende Systeme und Arbeitsabläufe integriert werden, erfüllt es den Standard im Rahmen des CE (SaMD, etc.) Ausser HL7 und DICOM gibt es leider noch zu wenige innovative Schnittstellen oder globale Plattformen. Es kocht irgendwie jeder noch so ziemlich sein eigenes Süppchen und das führt zu vielen Silos und Insellösungen, die dann eigentlich im Gegensatz zu dem stehen was man mit der Digitalisierung eigentlich erreichen will, nämlich Vereinfachung und Transparenz.
Welche drei Events sind absolute MUSTs im Bereich Digital Health, würdest Du also dringend empfehlen?
Das würde ich auch gerne wissen, es gibt so viele zumindest in meinem Postfach und ich habe keine Ahnung für welche sich die weite Anreise aus Johannesburg lohnt 😉