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Ivonne Rammoser
im Interview

Wer sind Sie und wie beschreiben Sie Ihren Drive im Bereich digitaler Medizin, Ihre Rolle?

Ich bin Pflegefachfrau, Dipl.-Pflegewirtin und Chefredakteurin der „Health&Care Management (HCM)“. Als Journalistin ist es mein Bestreben, aus der Flut an Informationen die News herauszufiltern, die für die Player der Gesundheitswirtschaft essenziell sind. Ich erlebe beruflich und auch privat immer wieder, mit welcher Skepsis der Digitalisierung in der Gesundheitswirtschaft begegnet wird. Es braucht dringend moderne, digitale Strukturen. Denn moderne Technologien können sowohl die Versorgungsqualität als auch die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter in den Einrichtungen verbessern. Werden Pflegende und Ärzte entlastet, gewinnen sie Zeit für die Patienten und für sich selbst. Digitale Strukturen können also Raum für mehr Menschlichkeit schaffen. 

Was ist Ihr Alleinstellungsmerkmal? Was exakt findet in Ihrem Alltag schon alles digital statt? Wo schafft die Digitalisierung damit einen Mehrwert?

Als Journalistin habe ich das große Ganze im Blick. Ich bin also nicht in einzelnen Fragestellungen verhaftet, kann mir erlauben, über den Tellerrand zu schauen und hin und wieder den Finger in die Wunde zu legen. HCM verstehe ich dabei als Informationsplattform. Für Interaktionsmöglichkeiten mit den Lesern sorgen die Autoreninfos mit Kontaktdaten. 

Für den beruflichen Alltag brauche ich lediglich einen Laptop, ein Telefon und eine stabile Internetverbindung. Unsere Redaktion arbeitet schon seit Jahren nahezu komplett digital. Nun hat uns die Corona-Krise gezeigt, dass man für ein kurzes Meeting nicht zwangsläufig durch die gesamte Republik reisen muss – Teams, Zoom und Co. sei Dank. Das heißt, ich werde künftig öfters mal zum Headset greifen. Ein Mehr an Digitalisierung beispielsweise durch virtuelle Meetings bedeutet also für mich ganz konkret eine Zeitersparnis.

Wo sehen Sie die größten Chancen und das größte Potenzial in der Digitalisierung der Gesundheit? Wieso? 

Das ist ein weites Feld. Die digitale Gesundheitswelt beinhaltet in jedem Fall Videosprechstunden, das digitale Rezept und die elektronische Patientenakte. Die größte Chance besteht für mich in einem Qualitätssprung in der Gesundheitsversorgung, d.h. dass für den einzelnen Patienten die richtige Diagnose und die für ihn bestmögliche Therapie gefunden werden können. Der Einsatz von Big Data und Künstlicher Intelligenz wird zudem auch die Erkrankungsprävention in unserer Gesellschaft verbessern. 

Wo konkret sehen Sie das größte Marktpotenzial in der digitalen Gesundheit in den kommenden Jahren und wieso?

Wir alle wollen so lange wie möglich selbstständig und mobil leben. Daher haben Trend-Health-Anwendungen wie Gesundheits-Apps aber auch die Telemedizin sowie altersgerechte und pflegeunterstützende Techniken bis hin zu Pflegerobotern sicherlich die Nase vorn. Viel Potenzial bieten auch Daten und ihre Verarbeitung, sprich Big Data, Künstliche Intelligenz etc. Einen Schub erfährt das Thema aktuell, weil die Covid-19-Pandemie ein Umdenken in der Bevölkerung in Bezug auf Datenspenden bewirkt. Dies wird die medizinische Forschung antreiben und so dann auch die Gesundheitsversorgung verbessern. 

Was ist Ihr konkreter Ratschlag an Gründer und Investoren im Bereich digital health? 

Silodenken und Insellösungen haben ausgedient. Kooperationen sind meines Erachtens die Zukunft. Start-ups sollten sich definitiv vernetzen und voneinander lernen. Wir stellen z.B. in jeder HCM-Ausgabe ein Start-up vor. Interessierte, die ihre innovativen Produkte vorstellen wollen, können sich gerne bei mir melden.

Welche drei Events sind absolute MUSTs im Bereich Digital Health, würden Sie also dringend empfehlen? 

Die DMEA ist ein absolutes Muss. Empfehlen kann ich darüber hinaus die Events der Entscheiderfabrik und von Digital Health Talk.