Frederik Humpert-Vrielink
im Interview

Wer sind Sie und wie beschreiben Sie Ihren Drive im Bereich digitaler Medizin, Ihre Rolle?

Mein Name ist Frederik Humpert-Vrielink. Als Geschäftsführer und Gesellschaft der CETUS Health IT Leadership unterstützen wir Gesundheitsdienstleister ganzheitlich dabei, Digitale Medizin als Gesamtprozess und nicht nur als Technikgadget zu betrachten. Durch den Einblick in die Krankenhäuser und deren Prozesse schaffen wir in unseren Projekten direkten Mehrwert durch Digitale Transformation in der patientenorientierten Medizin am Ende eines Projektes.

Was ist Ihr Alleinstellungsmerkmal? 

Wir haben als einziges Unternehmen in der Krankenhausberatung mit der Plattform ESAMIT den Beratungsprozess zur Digitalen Transformation selbst digitalisiert. Unser Werkzeug simuliert für ein Krankenhaus oder einen anderen Gesundheitsdienstleister exakt die kaufmännischen, prozessualen, personellen und medizinischen Auswirkungen der Strategie zur Digitalen Transformation. Mit diesem volldigitalisierten Ansatz schaffen wir ein Ökosystem, mit dem es gelingt, den Wandel vom Betreiber einer Immobilie voller Technik und Patienten hin zu einem Smart Health Provider zu gehen und diese Investitionen exakt zu amortisieren.

Wo sehen Sie die größten Chancen und das größte Potenzial in der Digitalisierung der Gesundheit? Wieso? 

Medizin wird mit Hilfe der Digitalisierung präziser und genauer werden. Durch die digital unterstütze Auswertung von Vitaldaten erhalten Ärzte die Möglichkeit, für nahezu jede Krankheit eine passgenaue Therapie zu entwickeln. Digitalisierung hilft in der richtigen Ausbaustufe, Patienten gesünder zu machen und die Nachsorge zu optimieren. Künstliche Intelligenz und Rechenleistung ermöglichen es, Daten viel genauer zu interpretieren, als es der einzelne Arzt in der aktuellen Praxis zeitlich kann.

Wo konkret sehen Sie das größte Marktpotenzial in der digitalen Gesundheit in den kommenden Jahren und wieso?

Das größte Marktpotenzial liegt aus meiner Sicht im Internet der Dinge, der Precision Medicine und der Verknüpfung der molekular digitalen Medizin. Das Internet der Dinge ermöglicht es, Nachsorge und Vorsorge viel direkter mit Hilfe von Sensorik in den Alltag der Patienten zu integrieren und passgenauer zu gestalten. Precision Medicine ermöglicht es, die Kosten für Gesundheit und Heilung für genaue Therapien einzusetzen und das immer noch verbreitete „Ratespiel“ bis hin zur Symptomfreiheit mit validen Daten zu hinterlegen und damit besser zu gestalten. Die molekular digitale Kombination wird gerade bei invasiver Onkologie und anderen Krankheiten ein großes Potenzial entwickeln, eindeutige Therapien zu entwickeln. Alle Bereiche setzen jedoch eine verlässliche Cyber Security, moderne und verfügbare IT-Strukturen sowie ein hohes Maß an Datenschutz und standardisierten Prozessen voraus.

Was ist Ihr konkreter Ratschlag an Gründer und Investoren im Bereich digital health?

Jeder Gründer sollte seinen Ansatz vom Patientennutzen aus denken. In letzter Konsequenz sollte die Digitale Transformation nicht bestehende schlechte Strukturen schneller machen sondern die Struktur zum Wohl der Patienten verändern.

Welche drei Events sind absolute MUSTs im Bereich Digital Health, würden Sie also dringend empfehlen? 

Zu empfehlen ist der Digital Health Summit in München, die Precision Medicine World Conference in den USA und die MEDICA mit den Health IT Symposien und dem einzigartigen Zugang zu Herstellern von Medical Devices. Alle Events leider aber aus meiner Sicht darunter, dass die Inhalte meist zum Zeitpunkt des Events von der technologischen Entwicklung überholt worden sind.