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Dr. Lara Maier
im Interview

Wer bist Du und wie beschreibst Du Deinen Drive im Bereich digitaler Medizin, Deine Rolle?

Ich bin leidenschaftliche Ärztin, habe mich aber nach Stationen am rechts der Isar und der Charite dazu entschlossen, mein KnowHow mit den neuen Möglichkeiten von „Digital Health“ zur Verbesserung unseres medizinisches Systems und der Patientenversorgung zu nutzen. Ich entschied mich für die außerklinische, digitale Laufbahn,um diesen Prozess aktiv mitzudenken und zum Gelingen beizutragen.

Was tut das Unternehmen? Wie lange gibt es Euch schon? Wer sind Eure Kunden?

Mit Hilfe unserer telemedizinischen Plattform können Reha-Kliniken mit ihren Patienten Therapiemaßnahmen online und gleichzeitig von der DRV anerkannt durchführen. Seit vier Jahren sind wir auf dem Markt und arbeiten mittlerweile  mit über 200 Reha- und Akut-Kliniken zusammen und versorgen damit bisher ca. 80.000 Patienten. 

Was ist Dein USP, Dein Alleinstellungsmerkmal?  

Ich bin „digitale Ärztin“ geworden, um etwas zu bewegen und anzupacken. Dabei helfen Visionen und Kreativität, kritisches mitdenken und zuhören. Ich verbinde gerne Menschen und deren Ideen. Als Mediziner wechselte ich bewusst in ein wachsendes StartUp um nicht nur mein fachliches Wissen einzubringen, sondern auch unternehmerische Verantwortung zu übernehmen. 

Was ist der USP des Unternehmens?

Zunächsteinmal digitalisieren wir eine bestehende Versorgungslösung, indem wir als SaaS Produkt mit den Kliniken zusammen arbeiten. Daher müssen wir uns selten fragen lassen, ob unsere Lösung einen Mehrwert für Patienten hat.  Wir unterstützen damit die Wiedererlangung der Selbstständigkeit der Patienten, zeitgleich entlasten wir das medizinische Personal. Ich denke das besondere an unserem Ansatz ist dabei neben den therapeutischen Versorgungsmodellen, die Lernkomponente die uns einen tollen Hebel bietet langfristige Veränderungen bei den Patienten anzustoßen. 

  • Wo siehst Du die größten Chancen und das größte Potenzial in der Digitalisierung der Gesundheit? Wieso? 

Das größte Potenzial liegt dort, wo ein bereits funktionierender Prozess gut digitalisiert wird und damit messbare Vorteile schafft. Dazu kann „digital“ und „AI“ unterstützen – nicht ersetzen – bei der Auswertung von großen Datenmengen, die für den einzelnen Menschen nicht zu bewältigen wären. Gleichzeitig sind solche Unterstützungsprozesse aufgrund der geringen Grenzkosten gut skalierbar und können somit helfen die Qualität der Versorungung für alle Patienten zu verbessern.

wo seht Ihr in Eurem speziellen Sektor die größten Chancen und das größte Potenzial? Wieso? 

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  • Wo konkret siehst Du das größte Marktpotenzial in der digitalen Gesundheit in den kommenden Jahren und wieso?

Ich denke man sollte hier zunächst unterscheiden zwischen Krankheitsspezifischen Lösungen wie speziellen Disease-Management-Apps für Diabetes und strukturellen Versorgungslösungen wie Caspar Health oder Krankenhausmanagement-Programme für ein effizienteres Arbeiten des med. Personals. Unterschieden werden muss auch zwischen Selbstzahler-Angeboten und DiGa-Lösungen, die anerkannt werden, sowie ob die Lösungen jeweils international skalierbar oder nur auf den deutschen Markt bezogen sind. ich freue mich manchmal über sehr spezialisierte Anwendungen die das Leben der Patienten verbessern, jedoch fehlt Ihnen oft der Markt um langfristig zu überleben. Daher ist langfristig das Potential der einfachen aber dafür umsetzbaren Lösungen aus meiner Sicht größer. Mit konkreten Marktprognosen halte ich mich als Ärztin aber lieber zurück.

 das größte Marktpotenzial in der digitalen Gesundheit in den kommenden Jahren und wieso?

Eine Unternehmensgründung ist immer eine Wette auf die Zukunft und ich denke wir alle bei Caspar haben uns sehr bewusst für diesen Weg entschieden, weil wir hier das größte Potential sehen. Diese Aufgabe ist herausfordernd und wir haben noch einen spannenden Weg vor uns. Mehr dazu möchte ich an der Stelle nicht verraten J

Was ist Dein konkreter Ratschlag an Gründer und Investoren im Bereich digital health? 

Jedem Gründer muss bewusst sein, dass seine Idee von allen Interessengruppen (GKV, Arzt, Patient) akzeptiert werden muss, sonst wird sie sich kaum durchsetzen. Der Prozess ist meist langwierig und kein „schnelles Geld“ in Sicht. Wissen ist Macht – informiert euch, recherchiert gründlich, seid visionär aber realistisch. Fragt nach, denkt lang- und nicht kurzfristig. Seid interaktiv und identifiziert eure Chance. Das ist die gute Nachricht: Chancen bietet digital health derzeit an vielen Stellen. 

Was können Gründer und Investoren von Eurem Unternehmen lernen und welchen Rat mitnehmen?

Das größte Potenzial liegt dort, wo ein bereits funktionierender Prozess digitalisiert effizienter wird und damit unmittelbare Vorteile schafft. 

Welche drei Events sind absolute MUSTs im Bereich Digital Health, würdest Du also dringend empfehlen? 

Schwer zu sagen, Zukunftsmedizin, DMEA, diverse Get Togethers …. Offen und neugierig das Gespräch suchen