Tobias

Tobias Krick
im Interview

Wer bist Du und wie beschreibst Du Deinen Drive im Bereich digitaler Medizin, Deine Rolle?

Mein Name ist Tobias Krick und ich bin Co-Founder bei „Healthcare Innovations“ einem Netzwerk, das Healthcare Startups, Kliniken, Pflegeeinrichtungen, Krankenkassen, Forschung und Wissenschaft sowie Investoren aus dem Gesundheitsbereich zusammenbringt. Ziel ist es, Synergien zu schaffen für ein innovativeres Gesundheitswesen in der D-A-CH Region – dafür bringen wir in unserem Netzwerk Bedarfe und Angebote zusammen, stellen notwendiges Wissen bereit und helfen den Netzwerkpartnern aktiv und individuell bei ihren Fragestellungen. Ich selbst bin dabei einer der Innovationstreiber und insbesondere öffentlicher Akteur, der sich auf den vielfältigsten Konferenzen und online Plattformen für das Thema einsetzt. Jedoch bin ich auch intern sehr aktiv, was die Vernetzung insbesondere von Seiten der Healthcare Startups angeht. In meinen Augen braucht ein gutes Gesundheitssystem innovative Startups, um die Versorgung von morgen qualitativ hochwertig und modern sicherstellen zu können. Wir sollten daher alles dafür tun, dass dieses Potenzial genutzt wird.

Was ist Dein USP, Dein Alleinstellungsmerkmal? Was exakt findet in Deinem Alltag schon alles digital statt? Wo schafft die Digitalisierung damit einen Mehrwert?

Mein USP ist meine Persönlichkeit. Ich nenne mich nicht umsonst in den sozialen Medien „Healthcare Rebell“, denn ich lebe diese Idee. Zu einem verbesserten Gesundheitssystem gehören Querdenker und Rebellen dazu, doch verbinde ich diese Herangehensweise mit einem besonders hohen Maß an Respekt und Wertschätzung. Gute Ideen, die besonders disruptiv sind, muss man in meinen Augen ebenso wertschätzend verkaufen, damit die etablierten Akteure sich nicht vor den Kopf gestoßen fühlen. Außerdem könnte das Gesundheitswesen ein bisschen mehr gegenseitigen Respekt und Wertschätzung vertragen.

Ich möchte dabei eine Vorbildrolle einnehmen – „Leading by example“ ist das Stichwort. Dies gilt auch für die Nutzung von digitalen Medien in unserem Unternehmen. Neben Videokonferenzen gehören die wichtigsten sozialen Plattformen zu unserem täglichen Brot. Die Kommunikation über digital health ist genauso wichtig, wie die Entwicklung von guten digitalen Lösungen. Ich setze mich dabei persönlich für jedes Startup in unserem Netzwerk ein, insbesondere auch in der Innenkommunikation.  

Wo siehst Du die größten Chancen und das größte Potenzial in der Digitalisierung der Gesundheit? Wieso? 

Ich sehe überall Chance. Die Versorgung in den Bereichen der größten Volkskrankheiten, aber auch im Bereich Prävention und Gesundheitsförderung durch digitale Lösungen zu unterstützen, die evidenzbasiert positive Effekte haben, ist doch ist einfach genial. Gleiches gilt für Struktur- und Prozessverbesserungen im Gesundheitssystem durch digitale Lösungen. Potenzial gibt es überall – unter anderem dadurch, dass das System selbst einfach an vielen Stellen veraltet ist.

Wo konkret siehst Du das größte Marktpotenzial in der digitalen Gesundheit in den kommenden Jahren und wieso?

Ich denke, die kleinen Lösungen sind manchmal wichtiger als die großen Plattformen. Wenn wir die alltäglichen Probleme des Gesundheitspersonals lösen könnten, dann wäre viel geholfen. Insbesondere was Stressbelastung und körperliche Belastung angeht.
Außerdem sehe ich viel Potenzial in GesundheitsApps – insbesondere im Bereich der künstlichen Intelligenz.
 
Was ist Dein konkreter Ratschlag an Gründer und Investoren im Bereich digital health? 

Ratschlag an Gründerinnen und Gründer: Informiert euch, ermittelt echte Bedarfe oder vorhandene Probleme und entwickelt bitte nicht ins Blaue irgendeine „fancy“ Technologie. Sprecht bitte frühzeitig mit potenziellen NutzerInnen, KundInnen, und Payern. Wenn ihr eine
gute Idee habt dann bleibt geduldig und haltet durch. Denkt frühzeitig über Reimbursement Modelle nach und nicht nur darüber eine spannende Technologie zu entwickeln, die Preise gewinnen kann und Fördergelder erhält, aber auf dem Markt eigentlich keine Chance hat,
sonst endet eure Healthcare Startup Reise vermutlich nach 2-3 Jahren, sobald die Förderungen auslaufen.

Ratschlag an Investoren: Es steckt viel Potenzial und „Drive“ im Bereich digital health – nicht nur aus sozialen Gründen, sondern auch durch neue Reimbursement Strukturen zum Beispiel im Rahmen des „Digitale-Versorgung-Gesetz“. Vernetzt euch mit anderen Investoren
und Business Angels, die sich bereits gut auskennen in diesem speziellen und spezifisch regulierten Markt – gerne auch mit und über uns. Achtet insbesondere darauf, dass wissenschaftliche Expertise frühzeitig in die Entwicklung oder Testung des Startups/Produkts
einbezogen wird. Außerdem, liebe Investoren: „Investiert. Wenn nicht jetzt – wann dann?“

Welche drei Events sind absolute MUSTs im Bereich Digital Health, würdest Du also dringend empfehlen? 

Pflegebereich: „Clusterkonferenz – Zukunft der Pflege“
Medizinbereich: „Zukunftsmedizin – live“ von Digi Health Talk
Digital Health: „DMEA“ – vom bvitg